Ni no Kuni: Der Fluch der weißen Königin

Lange wurde ihm entgegengesehnt, nun ist es endlich in Europa erschienen. Das neue Rollenspiel der bekannten Spieleschmiede Level 5: Ni no Kuni: Der Fluch der weißen Königin! Wir haben von Namco Bandai eine Vollversion zum Testen erhalten und möchten euch dieses zurecht viel gelobte Spiel nicht vorenthalten. Daher soll euch das folgende Review einen kleinen Einblick in das neue RPG für die PlayStation 3 geben.

Den meisten wird mit einem Blick auf die Screenshots wohl bereits eine Assoziation durch den Kopf geschnellt sein: Ghibli. Genau die zeigen sich auch gemeinsam mit Level 5 (u.a. Dragon Quest 8, Dark Cloud, Professor Layton) für Ni no Kuni verantwortlich, was ja für sich genommen bereits auf einen Toptitel vermuten lässt. 


In Ni no Kuni geht es um den jungen Oliver, der sich nach dem Verlust seiner Mutter mithilfe seines lebendig gewordenen Stofftiers in eine Parallelwelt begibt. Dieses Stofftier, das sich unserem Helden als Tröpfchen, Herr der Feen, zu erkennen gibt, erklärt dem trauernden Oliver dass diese Parallelwelt von dunklen Mächten bedroht wird, Oliver aber möglicherweise die einzige Person ist, der sich diesen entgegenstellen und damit vielleicht sogar seine Mutter retten kann. Und so startet ihr in ein wunderbares Abenteuer in einer fremden Welt. Für die Story sowie das Design und die Musik machte sich das Studio Ghibli verantwortlich, was einem als Spieler stets vergegenwärtigt wird – und das nicht nur aufgrund des bekannten Charakterdesigns. Die Geschichte ist gewohnt liebevoll erzählt, wodurch man sich als Spieler sofort in die Welt von Ni no Kuni hineinfindet. Dabei ist sie jedoch eher kindlich gehalten, was sich in der Gestaltung der Welt und dem Monsterdesign fortführt – das ganze hat jedoch seinen ganz eigenen Charme im Stil von Animeklassikern wie Neko no Ongaeshi oder Laputa und es macht viel Spaß, jede Ecke in Ni no Kuni zu entdecken. Die abwechslungsreiche musikalische Untermalung tut dazu ihr übriges, sodass insgesamt die dichte und liebevolle Atmosphäre des Spiels eines der hervorstechendsten positiven Merkmale ist.


Bei Ni no Kuni gibt viele Parallelen zu bekannten Genrevertretern wie beispielsweise Dragon Quest 8, welches ebenfalls von Level 5 für die PS2 entwickelt wurde. Auch in Ni no Kuni liegt vor dem Spieler eine große, sehr detailverliebte Welt. Diese ist offen begehbar und wartet mit abwechslungsreichen Umgebungen auf, so müsst ihr euch sowohl durch trockene Wüstenlandschaft schlagen als auch herbstliche Wälder durchstreifen. Ebenso vielfältig wie die Umgebungen sind die verschiedenen Monster, die einem auf Olivers Reise begegnen. In regelmäßigen Abständen trefft ihr zudem auf fordernde Endgegner, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch stets den Schwierigkeitsgrad ein Stück weit anziehen. Euren Gegnern stellt ihr euch in einem rundenbasierten Kampfsystem in Echtzeit, entweder persönlich oder unterstützt von einem eurer sog. Verbündeten. Das sind im Prinzip eure Pokemon, die euch auf eurer Reise begleiten und die man füttern sowie trainieren kann. Zusätzlich steht euch die Möglichkeit der „Evolution“ zur Verfügung, wodurch ihr eure Verbündeten später im Spiel individuell weiterentwickeln könnt. Jedes Monster hat dabei seine speziellen Fähigkeiten und Eigenschaften, man hat also schier endlose Möglichkeiten mit was für einem Team ihr in Ni no Kuni eure Abenteuer erleben wollt. Dieses wird neben der Hauptstory von diversen Nebenaufgaben aufgelockert, die euch viele zusätzliche Bonusgegenstände verschaffen.


Es gibt somit nicht vieles was sich an Ni no Kuni kritisieren lässt. Grundsätzlich hätte ich es vorgezogen nicht auf einer Art „Weltkarte“ von Ort zu Ort zu reisen, sondern die Umgebung im richtigen Verhältnis zu den Charakteren zu entdecken. Zudem wäre ein wechselnder Tag- und Nachtmodus schön und der Atmosphäre weiter zuträglich gewesen. Dafür ist die Grafik und Detailverliebtheit umwerfend, der Cel Shading-Stil fängt den Animecharakter des Spiels wunderbar ein, als kleines Schmankerl gibt es sogar einige Anime-Zwischensequenzen, was gerade für Anime- und Ghiblifans eine schöne Idee zur Erzählung der Geschichte ist. Das Spiel wartet dafür mit einer japanischen, optional englischen Sprachausgabe mit deutschem Untertiteln auf.


Ich hoffe euch damit einen ersten Überblick über das Spiel verschafft zu haben. Ich habe Ni no Kuni für euch testen dürfen und möchte mich dafür herzlich bei Namco Bandai bedanken, die uns freundlicherweise das Spiel zur Verfügung gestellt haben. Ni no Kuni ist ein Rollenspiel wie ich es lange nicht mehr gespielt habe und in allen Bereichen einfach nur wunderschön anzusehen und zu spielen. Eine herzerwärmende Geschichte, liebevolle Charaktere, ideenreiche Designs und ein aufwändiges Gameplay. Kurzum: Ein spielbarer Ghibli-Film, ein RPG das ihr euch nicht entgehen lassen solltet – ich kann es euch ohne Einschränkungen empfehlen.


Diejenigen unter euch, die das Spiel bereits fleißig spielen können ihre Eindrücke im entsprechenden Thread auf aniPodium wiedergeben und sich mit anderen über Ni no Kuni austauschen. :)

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