Ah! My Goddess: Flights of Fancy Specials (2007)

Wieder ist es so, daß die Specials zu einer Serie besser abschneiden als die Serie selbst. Überhaupt würde man in diesen beiden Folgen keine Dreingabe vermuten, wenn es nicht explizit drüber stehen würde. So nahtlos fügen sie sich an die Serie an, und auch von der optischen wie der akustischen Präsentation gibt es keinerlei Unterschied zur 2. Staffel. Sogar Opening und Ending sind die gleichen.

Am ehesten OVA-Charakter hat noch die erste Folge, wo es um dieses Foto geht, dessen Geheimnis man auf die Spur kommen will. Der Motorsportclub hat mal wieder einen Termin für ein Treffen, also verbindet man geschickt diese beiden Ereignisse und steuert eine abgelegene Villa am See an. Eine Villa, die nicht nur ein Geheimnis birgt, sondern auch grundlegende Schwierigkeiten mit der Perspektive hat. Vor allem im linken Teil.

Abgelegene, verlassene Herrschaftsgebäude sind ja immer gefährlich, nicht nur in amerikanischen Teenager-Horrorfilmen. Auch hier geht es suspekt zu, daher baut man vorsichts- und spaßeshalber einige Spannungselemente ein, absichtsvoll generischer Art, zitiert das übliche Horrorvokabular und gibt sich derweil keinerlei Mühe, das ganze ernst zu nehmen. Das funktioniert soweit auch ganz gut. Vor allem, weil die richtigen Charaktere mit von der Partie sind. So also öffnet sich ihnen eine beeindruckend knarzende Tür, ein Dienstmädchen erwartet sie und erkennt in Keiichi diejenige Person,
Was mich an dieser Episode besonders beeindruckt ist, wie harmonisch und nahtlos verschiedene Elemente ineinandergreifen und sich ergänzen. Mystery und Motorradclub, der Humor und die leichte Melancholie der Story, die Naturbilder und das Pacing, und zu guter Letzt die Faszination an einer historischen Rarität mit der Chemie aller Beteiligten.

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Auch die zweite Episode stellt ihre generischen Qualitäten in den Vordergrund, doch leider auf eher unangenehme Art & Weise. Es geht um das Dauerthema Liebesgeständnis, und alle Anwesenden sind sich einig, daß es da mal so langsam Zeit wird. Weil alles Drängen und Nachhelfen nix nützt, wird Keiichi einem "Training" unterzogen, das erwartungsgemäß gar nichts bringt. Bestenfalls, daß der Schuss nach hinten losgeht. Hier gehen vor allem Peorth und Chihiro aktiv zu Werke. Die Aktionen von Peorth kennt man ja; umso erfrischender gestalten sich die Szenen mit Chihiro, die taff, verständnisvoll und einfühlsam auf Keiichi einwirkt und sehr gut auch die männliche Seite dieser Angelegenheit versteht. Urd vertraut da weniger auf Keiichis Courage als auf ihre eigene Drogerie, entsprechend verheerend fällt das Resultat dann aus.

Es werden die handelsüblichen Missverständnisse inszeniert, das trainierte Geständnis ähnelt in seinem Kasernenhofton nicht einmal entfernt einer Liebeserklärung (keine Ahnung, was die Japaner da immer haben) und fährt all die ollen Kamellen auf, die einem mittlerweile sowas von zum Hals raushängen.

Das ist also nicht gerade eine Glanzleistung, was mit hier miterleben muss. Und wenn, wie abschließend gezeigt, sich alle fragen, warum das nichts werden will mit Keiichi, wo sich doch alle so dafür anstrengen – da fällt mir die Antwort ziemlich leicht: Weil ihr euch ständig einmischt, ihr Dödel!! Vor allem die beiden Schwestern. Urd, die alles dafür tut, um Belldandy und Keiichi einander (sexuell) näherzubringen, und Skuld, die eifersüchtig alles dafür tut, um genau das zu hintertreiben. Knalltüten allesamt, und keiner merkt es. Klar, sonst wäre die Serie ja zu Ende. Und genau das scheint man mit aller Gewalt vermeiden zu wollen.