Inari, konkon, Koi Iroha ist ein wirklich schönes und romantisch-emotionales Werk, welches aber an einigen Stellen nicht zu überzeugen weiß, mehr Folgen verdient hätte und so leider zu großen Teilen nur Oberflächlich behandelt werden konnte. Im Detail bedeutet das folgendes:
Setting:Ein junges Mädchen und Ihr großer Bruder haben eine besondere Bindung zu einem großen Schrein mitten in der Stadt. Durch einen Zufall treffen beide auf die örtliche Gottheit in Gestalt einer jungen Frau. Das Mädchen wünscht sich von der Gottheit eine Andere zu sein, da sie hofft, so ihrer großen Liebe näher zu kommen. Leider läuft das nicht so wie geplant und um den Wunsch rückgängig zu machen, teilt die Göttin ihre Kräfte mit dem jungen Mädchen. Leider ergeben sich auf diese Art neue Probleme, die in der Geschichte ihren Lauf nehmen.
Das klingt alles recht Märchenhaft und wie ich finde ist das Setting auch wirklich hoch interessant und hat mir außerordentlich zugesagt.
Aber, da ich mich nicht nur in Lobeshymnen verlieren kann und will, muss ich auch die negativen Seiten erläutern, welche der Anime definitiv auch aufweist.
Wie man von einer Romantischen Komödie erwartet, sind viele Szenen lustig, romantisch, manchmal mitunter auch dramatisch und zum Fremdschämen. Leider ist der Mix aus alledem den Machern an einigen Stellen nicht gänzlich überzeugend gelungen.
So erlebt der Zuschauer einige Momente, die man getrost als maßlos Kitschig bezeichnen dürfte, was eigentlich keine große Sache wäre, wenn da nicht gerade in Momenten wo eine derart überzeichnete Szene wirklich unpassend wäre, eben genau so eine Szene kommt und das mit allem was das Kitsch-Repertoire auffahren kann.
Außerdem sind die Charaktere durch die wenigen Folgen, von gerade mal Zehn, nicht vollends überzeugend. So ist der Schwarm des weiblichen Hauptcharakters Inari eigentlich überhaupt nicht näher beleuchtet worden. Zwar besucht Inari ihren Schwarm einmal bei sich Zuhause aber für eine glaubhafte Romanze reicht das bei Leibe nicht aus und da wir nicht nur ein potentielles Pärchen haben sondern zwei, ist das Gesamtbild der uns erzählten Geschichte noch viel zu Oberflächlich, als dass es vollends zu überzeugen weiß.
Die anderen Nebencharaktere haben meist einen kleinen Auftritt, der eine wunderbare Einleitung zu mehr Tiefe geben würde, die leider nicht eintritt.
Aber trotz dieses Makels ist die Serie mit ihrer bunten Geschichte schon durchweg unterhalten, wenn man über die Oberflächlichkeit hinwegsehen kann.
Animationen:Die Animationen sind sehr hochwertig. Die Charaktere sowie die Hintergründe sind detailliert und flüssig animiert. Durch das Setting der Götterwelt hat man auch viel Fantasie bei den unterschiedlichen Göttern und deren farbliche Ausgestaltung aufgewendet
Bei der CGI allerdings merkt man doch einige unschöne optische Effekte, die nicht so gut in das Gesamtbild passen.
Charaktere:Die Charaktere sind in ihren Grundzügen sehr spannend, bekommen allerdings nicht die nötige Aufmerksamkeit die sie verdient hätten, was ich oben schon angerissen habe.
Der erste der weiblichen Hauptcharaktere
Inari Fushimi ist eine typische Heldin für romantische Komödien. Sie hat keinerlei besondere stärken und besticht eher durch ihre Tolpatschigkeit und Naivität. Sie ist zudem noch sehr unsicher und Schüchtern. Nichts desto trotz ist sie liebevoll, fürsorglich und freundlich, was sie definitiv zu einem sehr sympathischen Charakter macht, der allerdings in einigen der oben schon erwähnen kitschigen Szenen sehr überzeichnet herüber kommt.
Ukanomitama (oder auch Uka), ist die Göttin des örtlichen Inari Schreins und hat mehr menschliche Züge als man erwarten würde.....sehr ungewöhnliche Züge. Sie ist schön, gütig, hilfsbereit, einfühlsam und ein gnadenloser Otaku. Sie liebt Dating Sims und verabscheut die vielen, aufdringlichen männlichen Götter die ihr den Hof machen, nur um sich ihrer Macht zu bedienen.
Uka ist meiner Meinung nach der spannendste Charakter der Serie, aber auch hier wird gerade gegen Ende, wo ihre Beziehung zu Inaris Bruder etwas voran kommt, zu apprupt aufgehört und die Beziehung, welche zwischen Mensch und Göttin sicherlich viel Stoff für Unterhaltung geboten hätte einfach nicht abgeschlossen.
Wo wir gerade beim Bruder von Inari sind,
Touka Fushimi ist ein durchweg verdrehter Charakter, der sich mit seiner Ehrlichkeit nicht immer Freunde macht. Er ist sehr um seine Schwester besorgt und entwickelt, trotz anfänglichem Misstrauen gegenüber Uka Gefühle für sie und kann sich diese auch nur schwer eingestehen.
Der als männlicher Hauptcharakter gelistete
Kouji Tanbabashi ist der schwächste Charakter der Serie und ich habe kaum Erinnerungen an seine Charaktereigenschaften außer, dass er Inari mal Huckepack genommen hat, sich seiner Liebe zu ihr auf unglaubhafte Art bewusst wird und sich gegen Ende panische Sorgen um Inari macht. Das alles ohne glaubhafte Herleitung zu seinen Gefühlen für Inari. Ich hatte das Gefühl, dass man ihn auch gegen jeden x-beliebigen hätte austauschen können, ohne der Serie damit zu schaden.
Die anderen Nebencharaktere, allen voran die Freundinnen von Inari,
Akemi Sumizome,
Keiko SANJOU und
Chika MARUTAMACHI haben da schon mehr aus sich machen können als Kouji. Jede von den dreien hat einen kleinen Teil der Serie zugestanden bekommen, in der ihre Persönlichkeit näher beleuchtet wird. Zwar auch sehr knapp aber wenigstens besser als Hauptcharakter-kun.
Musik:Die musikalische Untermalung für den Anime ist insgesamt gesehen eher durchschnittlich. So ist das Opening in Kombination mit den Animationen zwar recht liebevoll, diesen Umstand verdankt es aber eher den Animationen und nicht der Musik. Das Ending ist sogar noch schwächer in meinen Augen.
Die BGM allerdings ist für die jeweilige Situation allerdings recht eingehend und bleibt auch im Ohr.
Fazit:Ein in den Grundzügen wirklich schöner Anime mit offensichtlichen schwächen. Man hätte getrost auch 26 Folgen daraus machen können um so den wirklich interessanten Charakteren mehr Tiefgang zu verleihen.
3,5 von 5 Sternen mit nur einem Punkt in der Nebenwertung und der Hoffnung, dass der Manga die genannten Schwächen besser angeht. Die
OVA, welche als 11. Folge ausgewiesen wird, weckt noch einmal Hoffnung, dass es Geschichtlich weiter geht.
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