Anspruch: | sehr viel |
Action: | viel |
Humor: | wenig |
Spannung: | sehr viel |
Erotik: | nichts |
Review gillt für beide Staffeln
Ich komme direkt zum Punkt:
Fate/Zero hat mich vollständig überzeugt!! Fakt!
Der Anime hat auf längere Strecken einige Schwachpunkte und es hätte ihm sicherlich nicht geschadet, einen etwas kleineren Cast einzurichten, um mehr Platz für die Hintergründe anderer Charaktere einzurichten und es gibt seeehr langatmige und gezogene Passagen, in denen einfach nur gesprochen wird. Aber alles in Allem fügt sich das zu einem sehr zufrieden stellendem Gesamtpaket.
Das Wichtigste an Fate/Zero sind die Emotionen, die der Anime transportiert. Vielleicht sind einige Zuschauer da nicht so empfänglich für, aber mich für meinen Teil hat die Serie heißkalt erwischt. Es hinterlässt ein sehr beklemmendes Gefühl am Ende, wenn der ganze Spuk vorbei ist.
Zur Story (8/10)
Die Serie folgt strikt einer Rahmenhandlung und erzählt dabei die einzelnen Geschichten seiner Charaktere, manchmal etwas detaillierter, manchmal nur kurz angerissen.
Die Rahmenhandlung ist die wohl Spannendste, die ich je in einem Anime mit verfolgen durfte.
Man nehme einen riesigen Cast an Charakteren, von denen fast alle eine mehr oder minder wichtige Rolle spielen und führe sie in ein Deathmatch der Superlative. Die perfekte Steilvorlage für extreme Twists & Turns und sehr dramatischen Szenen.
Ich habe in einigen Kritiken gelesen, die davon sprachen, dass es ihnen in Fate/Zero an der Action mangelt. Dies trifft zwar zu, jedoch sollte man beachten, dass es auch absolut nach hinten losgehen könnte, wenn man von diesem riesigen Cast einige Charaktere schon in der ersten Staffel hätte sterben lassen. Und einfach nur Random-Encounter Kämpfe hätten mMn die Glaubwürdigkeit der Master und Servants beeinträchtigt. Zumal in diesem Holy Grail War auch sehr strategisch vorgegangen wird. Ich persönlich finde die Verteilung auf die zwei Staffeln gerechtfertigt: Die erste Staffel wirft den Zuschauer ins Szenario, stellt ihm die Charaktere vor und einige Hintergrunddaten und -geschichten. Und in der zweiten Staffel eskaliert dann schließlich die Handlung in den extremsten Formen.
Charaktere (9/10)
Die Charaktere erhalten von mir (wer hätte das gedacht) die Beinahe-Höchstpunktzahl.
Es ist ein sehr ausgereifter Cast, der sehr lebendig ist, dadurch, das jeder von ihnen wirklich eigene Motivationen und Beweggründe hat. Dem Zuschauer wird auch nicht gleich von Anfang an ein absoluter Antagonist platziert, sondern es entwickelt sich aus der Handlung schließlich ein absoluter Antagonist, der besser nicht hätte sein können.
Den Tiefgang, den die Charaktere mit sich bringen, ist schlicht überwältigend. Es werden sehr viele menschliche Abgründe dargestellt und die Archetypen, die zu Beginn der Serie aufgestellt werden, werden auf ihre Härte getestet, wobei nicht wenige Figuren brechen.
Herausragend fand ich die Geschichte von Kariya Matou, der anfangs mit den besten und nobelsten Absichten den Gralskrieg betritt und am Schluss auf die schrecklichste Art und Weise einfach alles verliert. Ebenfalls erwähnenswert ist das Familiendrama der Tohsakas, welches ein ebenfalls sehr beklemmendes Gefühl hinterlässt.
Doch am herausragensten von allen Charakteren sind vorallem Kiritsugu Emiya und Kirei Kotomine.
Kiritsugu Emiya ist meiner Meinung nach der Protagonist mit der tragischsten Hintergrundgeschichte und den daraus entstandene Beweggründen für seinen Krieg, welche am Schluss völlig zerstört werden. Er verfolgt eigentlich gute und noble Ziele, wie Saber, doch seine Herangehensweise ist alles andere als heroisch. Und doch will er die Welt erretten und muss feststellen, dass er es nicht kann.
Seine Persönlichkeitsentwicklung im Laufe der Serie ist sehr dynamisch und, nach Kennenlernen seiner Vergangenheit, fast vollständig nachvollziehbar.
Kirei Kotomine ist eine Figur, die anfangs eigentlich so gut wie gar nicht einschätzbar ist und im Verlauf der Serie die Figur, deren Charakter am meisten pervertiert wird, bis er schließlich für die totale Eskalation der Handlung verantwortlich ist. Brilliant vom Author, die Person, die am Schluss am meisten Schaden anrichtet, sich anfangs am Gralskrieg am allerwenigsten beteiligt.
Sicherlich gehen bei einer solchen Menge an Charakteren einige Hintergründe verloren oder verlieren einige Figuren auf der langen Strecke der Rahmenhandlung an Bedeutung, aber das ist unausweichlich.
Die Figuren sind durchaus lebendig und wenn sich der Zuschauer drauf einlässt, kann man sogar wirklich Sympathien zu einigen von ihnen aufbauen.
Animation (9/10)
Zu den Animationen muss man glaube ich nicht viel erzählen. Sie sind brilliant. Die Actionszenen sind hervorragend inszeniert und auch ruhige Passagen sehen gekonnt schön aus. Die Serie ist weitesgehend sehr düster.
Es gibt stellenweise ein paar visuelle Schwächen, aber die sind eigentlich kaum bemerkenswert. Das ist eher was für die Zuschauer, die auch das Gras wachsen hören.
Sound (9/10)
Bleibt mir auch nich viel zu sagen.
Das Voice-Acting ist einsame Spitze und haucht den Charakteren noch viel mehr Leben ein. Das Sounddesign ist gekonnt und der Soundtrack weiß ebenfalls zu überzeugen. Einige orchestrale Stücke erinner ein Wenig an den Dark Knight Soundtrack, was ich jetzt nicht unbedingt schlimm finde.
Fazit:
Für mich auf jedenfall und definitiv der Anime des Jahres 2012. Er stellt hohe Ansprüche und belohnt geduldige Zuschauer, die sich durch die actionarme erste Staffel kämpfen mit der wohl brutalsten und enormsten Story-Eskalation ever seen. Und, ich kanns nicht oft genug erwähnen: Der Cast ist die größte Stärke in dieser Serie, direkt nach dem Emotionsgewitter, in das dich dieser Anime versetzt, wenn du ihm die Chance gibst.
Ich empfehle diesem Anime JEDEM, der sich a) eine ernsthafte Story wünscht, b) mal keine High-School oder Romance oder Haremwhatsoever Geschcihte sehen will und/oder c) sich einfach für gute Geschichten begeistern kann.
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