conalyModerator
– Themenstarter#1„Der einzige Weg aus dem Labyrinth der Weisheit besteht darin, das charmante Monster mit süßen Kuchen zu zähmen.“ Zugegeben, dieser Satz lässt einen fragend zurück, besonders weil dieser auf Französisch das Cover von „Gosick“ ziert. Was es damit auf sich hat erfährt man, wenn man sich diesen Anime zu Gemüte führt, dessen Vol. 1 demnächst dank KSM Anime auf BD und DVD erscheint!
Vorwort und Aufmachung:
Mehr als ein Jahrzehnt ist seit der Premiere in Japan vergangen. Im Januar 2011 starteten die 24 Episoden von „Gosick“, die auf der gleichnamigen Light Novel von Autor Kazuki Sakuraba und Illustrator Hinata Takeda basieren. Hierzulande war der Anime bislang offiziell leider nicht verfügbar, gab es doch bis jetzt keine deutschsprachige Veröffentlichung. An deutsche Simulcast war zu der damaligen Zeit noch kaum zu denken (wobei der Anime einen US-Simulcast auf Crunchyroll hatte) und auf BD und DVD kamen damals nur verhältnismäßig wenige Animes heraus. Dass mir der Anime trotzdem nicht unbekannt ist, verdanke in den damals noch äußerst aktiven Fansubgruppen, durch die „Gosick“ immerhin ein gewisses deutsches Publikum erreichen konnte und auch ich dadurch den Anime genießen konnte. Und mit genießen meine ich genießen, auch über zehn Jahre später blieb mir der Anime in sehr guter Erinnerung. Ich war also hocherfreut, als KSM Anime eine Disklizenz angekündigt hatte, welche am 11. August mit Vol. 1 von 4 auf Blu-ray und DVD erstmals auf Deutsch erscheint (bei anime-planet.de ist dieses sogar bereits als lieferbar gelistet).
Für diese Review erhielt ich von KSM Anime die Blu-ray-Ausgabe von Vol. 1 bereits vorab als kostenloses Rezensionsexemplar. Für die Veröffentlichung wurde ein Digipak mit Pappschuber gewählt, welche jeweils ein eigenes Front- und Backcover besitzen, die einige der Charaktere zeigen. Die Optik erinnert an Buntglasfenster aus dem die Artworks zusammengesetzt sind, was stilistisch äußerst gut passt. Das FSK-Logo ist dankenswerterweise nur auf der Einschweißfolie geklebt und verschwindet damit beim Auspacken. Auf der Rückseite befindet sich zusätzlich ein aufgeklebtes Blatt mit Details zum Inhalt, welches sich aber auch einfach ablösen lässt und man damit einen sauberen Schuber erhält. Das Digipak enthält neben der Disk noch ein kleines Poster mit Protagonistin Victorique de Blois als Motiv, sowie eine Artcard und ein Booklet mit Infos zu Setting, Episoden und Charakteren. Eine schöne und adäquate Aufmachung.
Inhalt der Serie:
Die Welt von „Gosick“ ist im Europa Jahres 1924 angesiedelt. Als Handlungsort dient das Le royaume de Saubure, ein fiktives französischsprachiges Königreich zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz. Dort, am Fuße der Alpen, liegt die Lehranstalt Sainte Marguerie, in die der 13-jährige Kazuya Kujou als Austauschschüler aus Japan aufgenommen wird. Herzlich empfangen wird er dort allerdings nicht: Gleich zu Beginn wird ihm auf Grund seiner schwarzen Haare und seiner dunklen Augen der Titel des Kuroi Shinigami („Schwarzer Schnitter“) verliehen, so dass er eher gefürchtet und gemieden wird. Dies gefällt ihm natürlich gar nicht, ist er doch ein wirklich freundlicher und zuvorkommender, aber auch etwas unreifer naiver Junge. Auch deswegen empfiehlt ihm seine Lehrerin Cécile Lafitte sich die vielen Sagen und Geistergeschichten rund um die Lehranstalt und das Land in der großen Schulbibliothek anzusehen. Dort begegnet er ihr, Victorique de Blois, einem hübschen jungen Mädchen mit sehr langen blonden Haaren und smaragdgrünen Augen, welche er im ersten Moment für eine Puppe hält. Sie hat ihn quasi schon erwartet, eilt ihm sein negativer Ruf bereits voraus. Dem ersten Schrecken und der Anschließenden Flucht zum Trotz begibt sich Kazuya erneut in die Bibliothek, um einen genauen Blick auf diese mysteriöses Mädchen zu werfen. Victorique ist an ihm interessiert, sieht ihn aber zunächst eher als Spielzeug gegen ihre große Langeweile an. Kazuyas naives Wesen wird so gleich von ihr ausgenutzt und er wird ziemlich schnell zu ihrem Diener degradiert und als ihr Hündchen bezeichnet, womit sie ihn immer wieder aufzieht. Doch bleibt es nicht lange bei dieser sorglosen Stimmung: Kommissar Grévil de Blois, ein großer blonder Mann mit einer nach vorne spitz zulaufenden Frisur, mit der er den Leningrad Cowboys Konkurrenz machen würde, betritt die Bibliothek und fängt an über einen Mordfall zu berichten: Eine Hellseherin wurde erschossen und keiner weiß, wer den Mord begangen hat oder wie genau es passiert ist. Zwar redet Grévil dabei nur mit Kazuya, den er in seiner überheblichen und machohaften Art sogleich als Schwarzes Eichhörnchen bezeichnet und eigentlich gar nicht erst ernst nimmt, spricht dabei aber eigentlich indirekt mit Victorique um sie so um Hilfe zu bitten, ohne sein Gesicht zu verlieren. Denn Victorique besitzt einen äußerst stark ausgeprägten Scharfsinn und ein geniales Urteilsvermögen und schafft es ohne große Anstrengung den Fall einzig und allein durch die ihr überbrachten mündlichen Informationen zu lösen, ohne den Tatort auch nur gesehen zu haben. Damit beginnt die Geschichte und die Kriminalfälle, in die Victorique und Kazuya immer wieder verwickelt werden …
Man könnte denken, „Gosick“ könnte einfach eine weitere RomCom werden, doch recht schnell zeigt sich, dass die Serie eher zu einem Drama wird, das sich diverser Elemente bedient. Das RomCom-Element bleibt immer mehr oder weniger vorhanden, doch übernehmen eher Drama-, Thriller- und Krimi-Elemente die größeren Teile der Handlung. Ich möchte nicht groß vorausgreifen, da ich die Serie bereits vollständig kenne, aber schon in den ersten sechs Episoden merkt man, dass es im Hintergrund einige Handlungsstränge gibt, die immer wieder angedeutet werden, aber sich erst langsam zusammenfügen werden, speziell die Hintergrundgeschichte von Victorique und ihrer Mutter. Victorique ist nämlich der Hauptgrund, weshalb mir die Serie so gut in Erinnerung geblieben ist. Ihre Persönlichkeit wechselt zwischen hochnäsiger feiner Dame, die stoisch alles ruhig hinnimmt oder möglichst eloquent kommentiert, was vor ihren Augen passiert über die klassische, sture Tsundere, die auch mal ein wenig nervtötend werden kann, wenn es mal nicht nach ihrer Nase geht, bis hin zum tatsächlichen, unreifen 14-jährigen Mädchen, welches auf der Suche nach ihrer Mutter ist und auch das ein oder andere Mal emotional wird. Diese Stimmungsschwankungen können sehr gut unterhalten, sei es dadurch, dass sie Kazuya immer wieder aufzieht und dabei ohne Ende Süßigkeiten nascht, oder sich von ihm die Welt erklären lassen muss, ist sie doch eine Art Rapunzel, die kaum aus ihrem Turm (der Bibliothek) gelassen wird.
Ihr gegenüber steht Kazuya, ein junger Japaner, der sich im für ihn fremden Europa zurechtfinden muss, aber allein auf Grund seines für Europa ungewöhnlichen Aussehens oftmals eher mit Argwohn betrachtet wird. Er ist fasziniert von Victorique und versucht ihr ein wenig die Welt zu zeigen, wird aber immer wieder mit in Kriminalfälle verwickelt und dient auch unfreiwillig als Eule zwischen Grévil und Victorique. Er ist ein recht generischer Protagonist, der zunächst nicht allzu viel drauf zu haben scheint und es allen recht machen will, aber für Victorique eine äußerst wichtige Bezugsperson wird, da es quasi der Einzige ist, zu dem sie ein halbwegs normales Verhältnis pflegen und sich ihm gegenüber öffnen kann.
Die Kriminalfälle, die zusammen (mit Victorique als Meisterin und Kazuya als Sidekick) gelöst werden, erinnern ein klein wenig an die Geschichten aus „Detektiv Conan“, sind jedoch bei weitem nicht so ausgefallen und detailliert ausgeschmückt, wie beim geschrumpften Dreikäsehoch aus Tokyo. Viele Schlussfolgerungen wirken ein wenig banal, nehmen aber auch nicht mehr Platz als nötig ein. Die Fälle geben dem Setting und der Geschichte eine solide Basis, speziell durch den in den 1920ern wohl noch deutlich größeren Aberglauben und dem vorherrschenden Okkultismus, von dem viele Menschen in der Welt von „Gosick“ immer noch fasziniert sind oder durch diesen beeinflusst werden. Viele Geheimnisse, die recht zeitig angerissen werden, bleiben aber zu Beginn noch verborgen und offenbaren sich erst im Laufe der Geschichte, die mit 24 Episoden durchaus Zeit für ein tieferes Einsteigen und Charakterentwicklung bietet. Die Mischung aus RomCom, Drama, Krimi und Thriller funktioniert wirklich gut und das Duo aus Victorique und Kazuya, welches zwar mit der durchaus beliebten Trope Boy Meets Girl beginnt, aber eigentlich recht schnell an Sympathien gewinnt, weiß zu unterhalten und zu begeistern, auch bedingt durch das Setting im Europa zwischen den Weltkriegen. Ein klasse Setting mit einer wirklich schönen und mitreißenden Geschichte, die speziell in späteren Folgen immer mehr zum Drama wird.
Technische Umsetzung:
Das Studio BONES, welches beispielsweise auch Animes wie „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“, „Noragami“ und „My Hero Academia“ animiert hat, hat auch bei „Gosick“ für eine wunderschöne Optik gesorgt. Die Welt im frühen 20. Jahrhundert sieht großartig aus, sei es durch die zeitgenössischen Baustile oder die gängige Kleidung der Charaktere, welches das richtige Flair ausstrahlt. Vieles wirkt farbenfroh und natürlich, auch wenn es einige Szenen gibt, die im Dunkeln spielen, was die jeweilige Situation trotzdem gut unterstreicht. Auch das Charakterdesign lässt sich sehen: Moderner Stil, der besonders Victorique mit ihrer langen blonden Mähne der Vorlage entsprechend als wirklich hübsches Mädchen darstellt. Speziell ihr fesselnder Blick und ihre grünen Augen ziehen einen sofort in ihren Bann, was gerne durch die Nahaufnahmen ihres Gesichts unterstrichen wird. Man wusste schon, wie man Victorique ins beste Licht rücken kann. Nicht nur sie, auch alle weiteren wichtigen Charaktere sind detailliert dargestellt und unverwechselbar. Da ist man bei der Produktion kaum Kompromisse eingegangen und hat der hübschen Welt entsprechend auch ein hübsches Bild verpasst: Zwar fand die Produktion vermutlich nicht in FullHD statt, das Endergebnis lässt sich aber mehr als nur sehen: Man bekommt ein scharfes und kontrastreiches Bild mit einer passenden Bitrate von ca. 20Mb/s, durch die alle Details und alle Farben super wiedergegeben werden. Für einen Anime von 2011 sieht „Gosick“ damit immer noch super aus und muss sich nicht vor aktuellen Produktionen verstecken. Auch die flüssigen Animationen und ab und an verwendeten Spezialeffekte bestätigen den Eindruck, wobei man es hier durch die zugegebenermaßen geringen Actionanteile auch etwas leichter hatte. Ebenso ist der Soundtrack passend gewählt und unterstreicht die jeweilige Szene durch gezielten Einsatz von orchestralen Elementen, sei es durch spannungsaufbauende Musik beim Lösen von Fällen oder durch dramatische Streicherklänge mit epischen Hintergrundchören, wenn es dramatischer wird. „Gosick“ hat einen wirklich herausragenden Soundtrack, zu dem auch Opening und Ending gehören. Das Opening ist eine klassische J-Pop-Nummer, wie sie öfter in Animes zu finden ist. Das Ending-Theme Resuscitated Hope allerdings sticht durch einen fantastischen Symphonic-Rock-Stil heraus, der mich an die früheren Nightwish erinnert, welcher gepaart mit der wundervollen Stimme von Lisa Komine zu einem wirklich brachialen musikalischen Abschluss ein jeder Episode aufsteigt. Ein technisch makelloser Anime, der auch noch elf Jahre später eine Augenweide und ein Fest für die Ohren ist!
Technische Daten (Blu-ray, Vol. 1)
Qualität der deutschen Fassung:
Vor kurzem hatte sich ja Youtuber Ninotaku über das immer noch vorherrschende Streitthema „Deutsche Synchros“ in einem Video echauffiert, in dem es speziell um die Diskussionen und das Gejammere über angeblich unpassende oder generell schlechte deutsche Synchronfassungen geht, welche seit mehr als zehn Jahren nicht enden wollen. Nun, ich teile seine Ansichten dazu und sage es gleich vorweg: „Gosick“ hat eine gute deutsche Synchronfassung!! Ich weiß nicht, ob das der Fall gewesen wäre, wenn der Anime vor zehn Jahren bei uns erschienen wäre, da damals zugegebnermaßen doch noch die ein oder andere Show mit einer zumindest fragwürdigen Synchronfassung erschienen ist. Doch wir leben im Jahr 2022, in dem wir nicht nur bei fast jedem Anime die freie Wahl zwischen O-Ton und Synchro haben, sondern die Qualität der Synchros (weitgehend) auf einem dauerhaft hohen Niveau weilt. Und genau deswegen hat mir der Anime auch auf Deutsch sehr gut gefallen. Vor zehn Jahren konnte ich ihn nur auf Japanisch mit Untertiteln genießen, der beginennde Rewatch eine Dekade später wirkt aber auch auf Deutsch nicht schlechter! KSM Anime und das Team aus dem G&G Tonstudios, welches z. B. auch für die Synchros von Serien wie „No Game No Life“, „Spice and Wolf“ oder „My Hero Academia“ sowie für Filme wie „A Silent Voice“ und „Night is Short, Walk on Girl“ produziert hat, machen auch bei „Gosick“ alles richtig. Victorique, die mit Anni C. Salander besetzt wurde, klingt auf Deutsch genauso überzeugend, wie auf Japanisch. Ob Victorique nun ganz arrogant Kazuya herumschubst oder schmollt, weil sie mal wieder nicht das bekommt, was sie will. Der Wechsel zwischen stoischem Genie und junger Tsundere klappt überzeugend. Kazuya wird von Lucas Wecker vertont, dessen Stimme ihn zwar ein wenig älter wirken lässt, als er eigentlich ist, aber den naiven Jungen aus dem fernen Japan ebenfalls ansprechend stimmlich in Szene setzt. Und die passende Stimmwahl beschränkt sich nicht nur auf die beiden Protagonisten: Die quirlige aber auch ängstliche Dozentin Cécile, die mit Corinna Dorenkamp besetzt wurde, der machohafte Kommissar Grévil, der von Heiko Obermöller die Stimme geliehen bekommt und auch für viele weitere Charaktere, die vielleicht nur in wenigen Szenen vorkommen, hat man jeweils passende Sprecher gefunden. Auch an Dialogregie und sprachlichem Stil habe ich kaum was auszusetzen. Besonders Victorique und Grévil sind recht sprachgewandt und reden das ein oder andere mal etwas geschwollener daher, als es nötig wäre. Auch auf solche Details wurde in der Synchronfassung geachtet, die dem Anime genau den eingangs erwähnten Flair verpasst, der für ein derartiges Setting nötig ist. Das Einzige, was ich ein wenig unpassend fand, war die Übersetzung von Kuroi Shinigami als Schwarzer Schnitter. Gemeint ist wohl eher Sensenmann, was zwar auch nicht der ganz passende Begriff wäre, aber Schnitter im Sinne von Mäher mit Sense klingt leider ebenfalls nicht allzu überzeugend. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Doppeldeutigkeit als Sensenmann/Schnitter im japanischen so ebenfalls vorhanden ist, aber ich meine Shinigami heißt dort explizit Gott des Todes, wodurch ich eher eine Übersetzung wie Schwarzer Tod (oder Todesgott) oder wenigstens die Übernahme des Begriffs Shinigami erwartet hätte. Mal ehrlich, das Wort Schnitter benutzt doch heute kein Mensch mehr. Hatte man sich da etwa am englischen Reaper bedient, wo die Doppeldeutigkeit mit dem personifizierten Tod definitiv vorhanden ist? Aber seis drum, das ist nur eine kleine Randnotiz an einer sonst wirklich gut gelungenen Synchronfassung. Die Untertitel geben passende Dialoge wieder und wirken auf mich sehr stimmig. Positiv: Sowohl Opening, als auch Ending haben deutsche Untertitel erhalten!
Fazit:
„Gosick“ erzählt eine wundervolle Geschichte zweier verschiedener Persönlichkeiten, die sich gefunden haben und gemeinsam auf der Suche nach Antworten sind. Das Setting im Europa der 20er Jahre ist durchaus gelungen, die Geschichten rund um Okkultismus sowie die Kriminalfälle sind interessant, wenn auch letztere nie den ausgefeilten und komplexen Morden und Motiven aus dem erwähnten „Detektiv Conan“ das Wasser reichen können. Doch sind diese Mordfälle nur ein Teil des Gesamtwerks und nicht immer im Vordergrund der Handlung, welche mit längerer Laufzeit einige deutlich tieferliegende Mysterien offenbart, die einen bis zum Schluss mitfiebern lassen werden. Mit Vol. 1 starten zwar nur die ersten sechs von 24 Folgen, die aber absolut Lust auf mehr machen, auch getragen durch eine gelungene deutsche Synchronfassung und eine technisch einwandfreie Umsetzung. Mit ca. 34€ pro Volume (was etwas weniger als 6€ pro Episode entspricht), liegt der Anime im etwas günstigeren Preisbereich, wodurch ich die deutsche Fassung von KSM Anime nur jedem Fan von Mystery, Drama und Krimis, die sich nicht vom auf den ersten Blick niedlichen Aussehen Victoriques abschrecken lassen, nur wärmstens ans Herz legen kann!
Das erste Volume von „Gosick“ erscheint am 11. August im Versand- und Einzelhandel, Vol. 2 und 3 folgen Anfang und Mitte September, das abschließende Vol. 4 mit Sammelschuber Mitte Oktober.
Übrigens: Derzeit läuft bis zum 13. August noch ein Gewinnspiel, bei dem wir drei Exemplare von „Gosick“ verlosen!
Wir danken KSM Anime für das kostenlose Rezensionsexemplar bereits vor dem Release im Einzel- und Versandhandel.
Kaufen:
Vorwort und Aufmachung:
Mehr als ein Jahrzehnt ist seit der Premiere in Japan vergangen. Im Januar 2011 starteten die 24 Episoden von „Gosick“, die auf der gleichnamigen Light Novel von Autor Kazuki Sakuraba und Illustrator Hinata Takeda basieren. Hierzulande war der Anime bislang offiziell leider nicht verfügbar, gab es doch bis jetzt keine deutschsprachige Veröffentlichung. An deutsche Simulcast war zu der damaligen Zeit noch kaum zu denken (wobei der Anime einen US-Simulcast auf Crunchyroll hatte) und auf BD und DVD kamen damals nur verhältnismäßig wenige Animes heraus. Dass mir der Anime trotzdem nicht unbekannt ist, verdanke in den damals noch äußerst aktiven Fansubgruppen, durch die „Gosick“ immerhin ein gewisses deutsches Publikum erreichen konnte und auch ich dadurch den Anime genießen konnte. Und mit genießen meine ich genießen, auch über zehn Jahre später blieb mir der Anime in sehr guter Erinnerung. Ich war also hocherfreut, als KSM Anime eine Disklizenz angekündigt hatte, welche am 11. August mit Vol. 1 von 4 auf Blu-ray und DVD erstmals auf Deutsch erscheint (bei anime-planet.de ist dieses sogar bereits als lieferbar gelistet).
Für diese Review erhielt ich von KSM Anime die Blu-ray-Ausgabe von Vol. 1 bereits vorab als kostenloses Rezensionsexemplar. Für die Veröffentlichung wurde ein Digipak mit Pappschuber gewählt, welche jeweils ein eigenes Front- und Backcover besitzen, die einige der Charaktere zeigen. Die Optik erinnert an Buntglasfenster aus dem die Artworks zusammengesetzt sind, was stilistisch äußerst gut passt. Das FSK-Logo ist dankenswerterweise nur auf der Einschweißfolie geklebt und verschwindet damit beim Auspacken. Auf der Rückseite befindet sich zusätzlich ein aufgeklebtes Blatt mit Details zum Inhalt, welches sich aber auch einfach ablösen lässt und man damit einen sauberen Schuber erhält. Das Digipak enthält neben der Disk noch ein kleines Poster mit Protagonistin Victorique de Blois als Motiv, sowie eine Artcard und ein Booklet mit Infos zu Setting, Episoden und Charakteren. Eine schöne und adäquate Aufmachung.
Inhalt der Serie:
Die Welt von „Gosick“ ist im Europa Jahres 1924 angesiedelt. Als Handlungsort dient das Le royaume de Saubure, ein fiktives französischsprachiges Königreich zwischen Frankreich, Italien und der Schweiz. Dort, am Fuße der Alpen, liegt die Lehranstalt Sainte Marguerie, in die der 13-jährige Kazuya Kujou als Austauschschüler aus Japan aufgenommen wird. Herzlich empfangen wird er dort allerdings nicht: Gleich zu Beginn wird ihm auf Grund seiner schwarzen Haare und seiner dunklen Augen der Titel des Kuroi Shinigami („Schwarzer Schnitter“) verliehen, so dass er eher gefürchtet und gemieden wird. Dies gefällt ihm natürlich gar nicht, ist er doch ein wirklich freundlicher und zuvorkommender, aber auch etwas unreifer naiver Junge. Auch deswegen empfiehlt ihm seine Lehrerin Cécile Lafitte sich die vielen Sagen und Geistergeschichten rund um die Lehranstalt und das Land in der großen Schulbibliothek anzusehen. Dort begegnet er ihr, Victorique de Blois, einem hübschen jungen Mädchen mit sehr langen blonden Haaren und smaragdgrünen Augen, welche er im ersten Moment für eine Puppe hält. Sie hat ihn quasi schon erwartet, eilt ihm sein negativer Ruf bereits voraus. Dem ersten Schrecken und der Anschließenden Flucht zum Trotz begibt sich Kazuya erneut in die Bibliothek, um einen genauen Blick auf diese mysteriöses Mädchen zu werfen. Victorique ist an ihm interessiert, sieht ihn aber zunächst eher als Spielzeug gegen ihre große Langeweile an. Kazuyas naives Wesen wird so gleich von ihr ausgenutzt und er wird ziemlich schnell zu ihrem Diener degradiert und als ihr Hündchen bezeichnet, womit sie ihn immer wieder aufzieht. Doch bleibt es nicht lange bei dieser sorglosen Stimmung: Kommissar Grévil de Blois, ein großer blonder Mann mit einer nach vorne spitz zulaufenden Frisur, mit der er den Leningrad Cowboys Konkurrenz machen würde, betritt die Bibliothek und fängt an über einen Mordfall zu berichten: Eine Hellseherin wurde erschossen und keiner weiß, wer den Mord begangen hat oder wie genau es passiert ist. Zwar redet Grévil dabei nur mit Kazuya, den er in seiner überheblichen und machohaften Art sogleich als Schwarzes Eichhörnchen bezeichnet und eigentlich gar nicht erst ernst nimmt, spricht dabei aber eigentlich indirekt mit Victorique um sie so um Hilfe zu bitten, ohne sein Gesicht zu verlieren. Denn Victorique besitzt einen äußerst stark ausgeprägten Scharfsinn und ein geniales Urteilsvermögen und schafft es ohne große Anstrengung den Fall einzig und allein durch die ihr überbrachten mündlichen Informationen zu lösen, ohne den Tatort auch nur gesehen zu haben. Damit beginnt die Geschichte und die Kriminalfälle, in die Victorique und Kazuya immer wieder verwickelt werden …
Man könnte denken, „Gosick“ könnte einfach eine weitere RomCom werden, doch recht schnell zeigt sich, dass die Serie eher zu einem Drama wird, das sich diverser Elemente bedient. Das RomCom-Element bleibt immer mehr oder weniger vorhanden, doch übernehmen eher Drama-, Thriller- und Krimi-Elemente die größeren Teile der Handlung. Ich möchte nicht groß vorausgreifen, da ich die Serie bereits vollständig kenne, aber schon in den ersten sechs Episoden merkt man, dass es im Hintergrund einige Handlungsstränge gibt, die immer wieder angedeutet werden, aber sich erst langsam zusammenfügen werden, speziell die Hintergrundgeschichte von Victorique und ihrer Mutter. Victorique ist nämlich der Hauptgrund, weshalb mir die Serie so gut in Erinnerung geblieben ist. Ihre Persönlichkeit wechselt zwischen hochnäsiger feiner Dame, die stoisch alles ruhig hinnimmt oder möglichst eloquent kommentiert, was vor ihren Augen passiert über die klassische, sture Tsundere, die auch mal ein wenig nervtötend werden kann, wenn es mal nicht nach ihrer Nase geht, bis hin zum tatsächlichen, unreifen 14-jährigen Mädchen, welches auf der Suche nach ihrer Mutter ist und auch das ein oder andere Mal emotional wird. Diese Stimmungsschwankungen können sehr gut unterhalten, sei es dadurch, dass sie Kazuya immer wieder aufzieht und dabei ohne Ende Süßigkeiten nascht, oder sich von ihm die Welt erklären lassen muss, ist sie doch eine Art Rapunzel, die kaum aus ihrem Turm (der Bibliothek) gelassen wird.
Ihr gegenüber steht Kazuya, ein junger Japaner, der sich im für ihn fremden Europa zurechtfinden muss, aber allein auf Grund seines für Europa ungewöhnlichen Aussehens oftmals eher mit Argwohn betrachtet wird. Er ist fasziniert von Victorique und versucht ihr ein wenig die Welt zu zeigen, wird aber immer wieder mit in Kriminalfälle verwickelt und dient auch unfreiwillig als Eule zwischen Grévil und Victorique. Er ist ein recht generischer Protagonist, der zunächst nicht allzu viel drauf zu haben scheint und es allen recht machen will, aber für Victorique eine äußerst wichtige Bezugsperson wird, da es quasi der Einzige ist, zu dem sie ein halbwegs normales Verhältnis pflegen und sich ihm gegenüber öffnen kann.
Die Kriminalfälle, die zusammen (mit Victorique als Meisterin und Kazuya als Sidekick) gelöst werden, erinnern ein klein wenig an die Geschichten aus „Detektiv Conan“, sind jedoch bei weitem nicht so ausgefallen und detailliert ausgeschmückt, wie beim geschrumpften Dreikäsehoch aus Tokyo. Viele Schlussfolgerungen wirken ein wenig banal, nehmen aber auch nicht mehr Platz als nötig ein. Die Fälle geben dem Setting und der Geschichte eine solide Basis, speziell durch den in den 1920ern wohl noch deutlich größeren Aberglauben und dem vorherrschenden Okkultismus, von dem viele Menschen in der Welt von „Gosick“ immer noch fasziniert sind oder durch diesen beeinflusst werden. Viele Geheimnisse, die recht zeitig angerissen werden, bleiben aber zu Beginn noch verborgen und offenbaren sich erst im Laufe der Geschichte, die mit 24 Episoden durchaus Zeit für ein tieferes Einsteigen und Charakterentwicklung bietet. Die Mischung aus RomCom, Drama, Krimi und Thriller funktioniert wirklich gut und das Duo aus Victorique und Kazuya, welches zwar mit der durchaus beliebten Trope Boy Meets Girl beginnt, aber eigentlich recht schnell an Sympathien gewinnt, weiß zu unterhalten und zu begeistern, auch bedingt durch das Setting im Europa zwischen den Weltkriegen. Ein klasse Setting mit einer wirklich schönen und mitreißenden Geschichte, die speziell in späteren Folgen immer mehr zum Drama wird.
Technische Umsetzung:
Das Studio BONES, welches beispielsweise auch Animes wie „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“, „Noragami“ und „My Hero Academia“ animiert hat, hat auch bei „Gosick“ für eine wunderschöne Optik gesorgt. Die Welt im frühen 20. Jahrhundert sieht großartig aus, sei es durch die zeitgenössischen Baustile oder die gängige Kleidung der Charaktere, welches das richtige Flair ausstrahlt. Vieles wirkt farbenfroh und natürlich, auch wenn es einige Szenen gibt, die im Dunkeln spielen, was die jeweilige Situation trotzdem gut unterstreicht. Auch das Charakterdesign lässt sich sehen: Moderner Stil, der besonders Victorique mit ihrer langen blonden Mähne der Vorlage entsprechend als wirklich hübsches Mädchen darstellt. Speziell ihr fesselnder Blick und ihre grünen Augen ziehen einen sofort in ihren Bann, was gerne durch die Nahaufnahmen ihres Gesichts unterstrichen wird. Man wusste schon, wie man Victorique ins beste Licht rücken kann. Nicht nur sie, auch alle weiteren wichtigen Charaktere sind detailliert dargestellt und unverwechselbar. Da ist man bei der Produktion kaum Kompromisse eingegangen und hat der hübschen Welt entsprechend auch ein hübsches Bild verpasst: Zwar fand die Produktion vermutlich nicht in FullHD statt, das Endergebnis lässt sich aber mehr als nur sehen: Man bekommt ein scharfes und kontrastreiches Bild mit einer passenden Bitrate von ca. 20Mb/s, durch die alle Details und alle Farben super wiedergegeben werden. Für einen Anime von 2011 sieht „Gosick“ damit immer noch super aus und muss sich nicht vor aktuellen Produktionen verstecken. Auch die flüssigen Animationen und ab und an verwendeten Spezialeffekte bestätigen den Eindruck, wobei man es hier durch die zugegebenermaßen geringen Actionanteile auch etwas leichter hatte. Ebenso ist der Soundtrack passend gewählt und unterstreicht die jeweilige Szene durch gezielten Einsatz von orchestralen Elementen, sei es durch spannungsaufbauende Musik beim Lösen von Fällen oder durch dramatische Streicherklänge mit epischen Hintergrundchören, wenn es dramatischer wird. „Gosick“ hat einen wirklich herausragenden Soundtrack, zu dem auch Opening und Ending gehören. Das Opening ist eine klassische J-Pop-Nummer, wie sie öfter in Animes zu finden ist. Das Ending-Theme Resuscitated Hope allerdings sticht durch einen fantastischen Symphonic-Rock-Stil heraus, der mich an die früheren Nightwish erinnert, welcher gepaart mit der wundervollen Stimme von Lisa Komine zu einem wirklich brachialen musikalischen Abschluss ein jeder Episode aufsteigt. Ein technisch makelloser Anime, der auch noch elf Jahre später eine Augenweide und ein Fest für die Ohren ist!
Technische Daten (Blu-ray, Vol. 1)
Episoden: | 6 (von 24) |
Länge: | ca. 144 Min. (24 min pro Folge) |
Verpackung: | Digipak im Schuber |
Tonformat: | Deutsch: DTS-HD MA 5.1 (48 kHz, 16bit, ca 2135kbps) Japanisch: DTS-HD MA 2.0 (48 kHz, 16bit, ca 1085 kbps) |
Bildformat: | 1920 × 1080 (16:9), 23,976 fps |
Videobitrate | 20 Mb/s |
Extras: | 16-seitiges Booklet Artcard, Poster Clean Opening und Ending Trailer anderer Titel |
FSK: | Ab 12 Jahren |
Die Serie erschient auch – inhaltlich identisch – auf DVD.
Qualität der deutschen Fassung:
Vor kurzem hatte sich ja Youtuber Ninotaku über das immer noch vorherrschende Streitthema „Deutsche Synchros“ in einem Video echauffiert, in dem es speziell um die Diskussionen und das Gejammere über angeblich unpassende oder generell schlechte deutsche Synchronfassungen geht, welche seit mehr als zehn Jahren nicht enden wollen. Nun, ich teile seine Ansichten dazu und sage es gleich vorweg: „Gosick“ hat eine gute deutsche Synchronfassung!! Ich weiß nicht, ob das der Fall gewesen wäre, wenn der Anime vor zehn Jahren bei uns erschienen wäre, da damals zugegebnermaßen doch noch die ein oder andere Show mit einer zumindest fragwürdigen Synchronfassung erschienen ist. Doch wir leben im Jahr 2022, in dem wir nicht nur bei fast jedem Anime die freie Wahl zwischen O-Ton und Synchro haben, sondern die Qualität der Synchros (weitgehend) auf einem dauerhaft hohen Niveau weilt. Und genau deswegen hat mir der Anime auch auf Deutsch sehr gut gefallen. Vor zehn Jahren konnte ich ihn nur auf Japanisch mit Untertiteln genießen, der beginennde Rewatch eine Dekade später wirkt aber auch auf Deutsch nicht schlechter! KSM Anime und das Team aus dem G&G Tonstudios, welches z. B. auch für die Synchros von Serien wie „No Game No Life“, „Spice and Wolf“ oder „My Hero Academia“ sowie für Filme wie „A Silent Voice“ und „Night is Short, Walk on Girl“ produziert hat, machen auch bei „Gosick“ alles richtig. Victorique, die mit Anni C. Salander besetzt wurde, klingt auf Deutsch genauso überzeugend, wie auf Japanisch. Ob Victorique nun ganz arrogant Kazuya herumschubst oder schmollt, weil sie mal wieder nicht das bekommt, was sie will. Der Wechsel zwischen stoischem Genie und junger Tsundere klappt überzeugend. Kazuya wird von Lucas Wecker vertont, dessen Stimme ihn zwar ein wenig älter wirken lässt, als er eigentlich ist, aber den naiven Jungen aus dem fernen Japan ebenfalls ansprechend stimmlich in Szene setzt. Und die passende Stimmwahl beschränkt sich nicht nur auf die beiden Protagonisten: Die quirlige aber auch ängstliche Dozentin Cécile, die mit Corinna Dorenkamp besetzt wurde, der machohafte Kommissar Grévil, der von Heiko Obermöller die Stimme geliehen bekommt und auch für viele weitere Charaktere, die vielleicht nur in wenigen Szenen vorkommen, hat man jeweils passende Sprecher gefunden. Auch an Dialogregie und sprachlichem Stil habe ich kaum was auszusetzen. Besonders Victorique und Grévil sind recht sprachgewandt und reden das ein oder andere mal etwas geschwollener daher, als es nötig wäre. Auch auf solche Details wurde in der Synchronfassung geachtet, die dem Anime genau den eingangs erwähnten Flair verpasst, der für ein derartiges Setting nötig ist. Das Einzige, was ich ein wenig unpassend fand, war die Übersetzung von Kuroi Shinigami als Schwarzer Schnitter. Gemeint ist wohl eher Sensenmann, was zwar auch nicht der ganz passende Begriff wäre, aber Schnitter im Sinne von Mäher mit Sense klingt leider ebenfalls nicht allzu überzeugend. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Doppeldeutigkeit als Sensenmann/Schnitter im japanischen so ebenfalls vorhanden ist, aber ich meine Shinigami heißt dort explizit Gott des Todes, wodurch ich eher eine Übersetzung wie Schwarzer Tod (oder Todesgott) oder wenigstens die Übernahme des Begriffs Shinigami erwartet hätte. Mal ehrlich, das Wort Schnitter benutzt doch heute kein Mensch mehr. Hatte man sich da etwa am englischen Reaper bedient, wo die Doppeldeutigkeit mit dem personifizierten Tod definitiv vorhanden ist? Aber seis drum, das ist nur eine kleine Randnotiz an einer sonst wirklich gut gelungenen Synchronfassung. Die Untertitel geben passende Dialoge wieder und wirken auf mich sehr stimmig. Positiv: Sowohl Opening, als auch Ending haben deutsche Untertitel erhalten!
Fazit:
„Gosick“ erzählt eine wundervolle Geschichte zweier verschiedener Persönlichkeiten, die sich gefunden haben und gemeinsam auf der Suche nach Antworten sind. Das Setting im Europa der 20er Jahre ist durchaus gelungen, die Geschichten rund um Okkultismus sowie die Kriminalfälle sind interessant, wenn auch letztere nie den ausgefeilten und komplexen Morden und Motiven aus dem erwähnten „Detektiv Conan“ das Wasser reichen können. Doch sind diese Mordfälle nur ein Teil des Gesamtwerks und nicht immer im Vordergrund der Handlung, welche mit längerer Laufzeit einige deutlich tieferliegende Mysterien offenbart, die einen bis zum Schluss mitfiebern lassen werden. Mit Vol. 1 starten zwar nur die ersten sechs von 24 Folgen, die aber absolut Lust auf mehr machen, auch getragen durch eine gelungene deutsche Synchronfassung und eine technisch einwandfreie Umsetzung. Mit ca. 34€ pro Volume (was etwas weniger als 6€ pro Episode entspricht), liegt der Anime im etwas günstigeren Preisbereich, wodurch ich die deutsche Fassung von KSM Anime nur jedem Fan von Mystery, Drama und Krimis, die sich nicht vom auf den ersten Blick niedlichen Aussehen Victoriques abschrecken lassen, nur wärmstens ans Herz legen kann!
Das erste Volume von „Gosick“ erscheint am 11. August im Versand- und Einzelhandel, Vol. 2 und 3 folgen Anfang und Mitte September, das abschließende Vol. 4 mit Sammelschuber Mitte Oktober.
Übrigens: Derzeit läuft bis zum 13. August noch ein Gewinnspiel, bei dem wir drei Exemplare von „Gosick“ verlosen!
Wir danken KSM Anime für das kostenlose Rezensionsexemplar bereits vor dem Release im Einzel- und Versandhandel.
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Kommentare
Nach 3 Folgen schon war Victorique (japanisch sprechen sie es mit A am Ende aus) das wohl meist gehörte Wort meines Lebens. Im Ernst, der Hauptcharakter hat dermaßen oft diesen Namen gerufen, das es sich warhscheinlich permanent in mein Hirn gebrannt hat. In einer der späteren Folgen habe ich mir den "Spaß" gemacht zu zählen, 28 mal in 20 Minuten.
Ich habe vorher glaube ich noch keinen Anime geguckt, den man in die typische Chuunibyou Schiene einsortieren kann, nur einzelne Charaktere gesehen und davon davon gehört. Aber Gosick ist zu 140% genau das, was ich mir darunter vorgestellt habe. Und ich glaube ich bin nicht die Zielgruppe.
Wie von einem Chuunibyou namensgebenden Middle-Schooler geschrieben, sind hier wirklich alle Genres vereint die die Autorin wohl irgendwie auch nur ansatzweise cool fand. Dadurch ergeben sich auch viele Dinge, die nicht so recht zusammenpassen oder fehl am Platz wirken, wie z.B. nicht zusammenhängende Plothooks und Requisiten und Designelemente. Er ist irgendwie nervig, schwer zu folgen, anstrengend und abgehoben. Lange und schwierige Worte einfach nur so zu benutzen, um den Schein von Komplexität erwecken. Und natürlich immer von Augen des Dämonenfürsten, den Fragmenten des Chaos, dem dunklen Quell des Wissen und so ulkigen ausgedachten Dingen reden.
Es ist als ob der Autorin ständig zwischendurch spontane Einfälle gekommen sind, die dann improvisiert reingebracht hat und Nichts nochmal mit dem Rest der Geschichte überprüft hat, ob es passt oder nicht. Plötzlich vor deren Füßen auftauchende Hinweise und absurde, genauso plötzliche Plottwists. Aber keine Sorge, wir haben ja Victorique die das alles schon 500m gegen den Wind und vor 5 Folgen wusste und gelöst hat. Es hat vor allem bei ihr, aber auch vielen anderen Charakteren so gewirkt, als verfügten sie über Meta-Wissen von allen anderen Geschehnissen, was sie gar nicht haben dürften. Dadurch wirkte auch alles sehr konstruiert und unnatürlich, teilweise auch verwirrend.
Merkwürdig war auch, dass nie aufgeklärt wird, ob Übernatürliches existiert oder nicht. Es wird sowohl NEIN als auch JA immer wieder stark angedeutet. Und es wurden viele Sachen unerklärt gelassen, die beides hätten sein können.
Anstatt Victorique ständig von irgendwelche Fragmenten des Chaos faseln zu lassen, hätte die Autorin ihre eigenen Chaosfragmente sammeln sollen und die Abläufe in der Geschichte nochmal lesen und in Ordnung bringen sollen.
Pures Chaos diese Geschichte.
Außerdem war der Hauptcast sehr schwach. Der männliche Hauptcharakter (Kujo) war nutzlos und charakterlos (oh, stimmt gar nicht, seine Charakter war ja "VictoriquaAAA"). Und der weibliche Hauptcharakter (Victorique) war ein grenzwertig bösartiger bully mit einem falschen Verhältnis von 10 Tsun zu 1 Dere.
Da beide erst in den letzten 10 Minuten der letzten Folge Charakterentwicklung durchmachen, macht es das ziemlich schwer zu ertragen.
Und dann wieder dieses Romance-Klischee, das erschreckend oft in Anime vorkommt, das ich langsam nicht mehr sehen kann. Charakterloser, schwacher, willenloser Junge und beleidigendes, tyrannisierendes, dominierendes und gewaltbereites Mädchen. Und es entsteht sofort eine klassische Missbrauchsbeziehung, mit Gewalt und Unterdrückung. Aber es ist ein Anime, also ist es toll und richtig. Sicher.
Die Story ist super spannend.
Der Zeichen still ist Wunderschön.
Die einzelheiten beim Kleid von Victorica sind wirklich toll! Der Absolute Cosplay Traum.
Die Serie ist total emotional! Ich habe bei den letzten Folgen geheult und ich habe noch nie bei einen Film,Anime,Buch,Lied oder sonst sowas geweint...
Der Soundtrack ist auch wirklich göttlich.Ich habe die Lieder rauf und runter geholt und habe mir auch die Soundtrack geholt :))
Lustige Stellen kommen auch oft vor!
der Anime ist sogar noch besser!!!!
Die Melodie passt und alles toll gezeichnet!!!
Wobei mir das 2. Ending am besten gefallen hat ;)
Wer also mal auf den Anime Gosick kommt, sollte ihn sich mal anschauen :D