Animation/Optik: | 8 |
Sound: | 5 |
Charaktere: | 8 |
Story/Setting: | 6 |
Fazit: | 8 |
Man muss kein Raketenwissenschaftler und erst recht nicht mit einer lebhaften Fantasie gesegnet sein, um anhand des Titels zu erkennen, dass es bei dieser Serie um Kendo geht. Also mal wieder eine Sportserie. Ist ja nicht so, als wäre das was neues. In der Tat bietet „Bamboo Blade“ nichts, was man in diesem Genre nicht schon einmal erlebt hat, doch wer an der verdammt schlechten ersten Episode vorbei kommt, wird früher oder später die eine oder andere kleine Überraschung erleben. Wohlgemerkt, klein. Aber fein. Was „Bamboo Blade“ sonst noch so zu bieten hat? Nur wenige Klicks später könnt ihr es wissen.
Animation/Optik
In diesem Sektor liegt die Serie ganz klar über dem Durchschnitt und kann ganz klar zu den stärkeren Animes des Jahres 2007 gezählt werden. Es wird dem Zuschauer weder die „Wows“ eines „Gurren-Laganns“ noch die „Heilige Maria Mutter Gottes, was ist das?“ Ausrufe eines „Seirei no Moribitos“ entlocken, doch ist es in jeder Situation schön anzuschauen. Auch außerhalb der rasant inszenierten Kendokämfe ist die Animation liebevoll gemacht und überzeugend präsentiert. Auch die bunten und detaillierten Hintergründe sind gut gelungen und weisen einen hohen Detailgrad auf. Einzig negativ fallen einige recycelte Szenen auf, die dem Konsument immer wieder in den Trainingszenen vorgesetzt werden. Glücklicherweise hält sich dieser optische Störfaktor in Grenzen.
Die Charakterdesigns sind erstklassig. Den Designern gelang das Kunststück, durch sehr unterschiedliche und vor allem besonders ausdrucksstarke Augen den Zuschauern ein Unterscheiden der Figuren auch innerhalb der Kendorüstung zu ermöglichen. Aber nicht nur die Augen, auch der Rest der Figuren ist sehr vielfältig und individuell geworden. Es wirkt manchmal, als ob man einfach diverse shonen- und shojostile zusammengewürfelt, gut durchgemischt und dann zu Papier gebracht hätte. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen und alle Hauptfiguren haben einen hohen Wiedererkennungswert. Sagen wir mal fast alle. Der Lehrer der Kendogruppe in der Serie, sieht fast genau so aus, wie die männliche Hauptfigur der Serie „Mai-Hime“. Das wollen wir aber einfach mal übergehen, denn ansonsten ist „Bamboo Blade“ optisch einfach nur schön und gut gemacht, auch wenn man es keinesfalls als Referenz bezeichnen kann.
8/10
Sound
Im Gegensatz zur Optik kommt man hier gerade mal so über den grauen Durchschnitt hinaus. Aus diesem Grund spul ich einfach mal wieder das ab, was ich immer in solchen Situationen hervorbringe: Die Musik untermalt die meisten Situationen atmosphärisch, ohne zu stören und ohne aufzufallen. Herausstechend ist lediglich die musikalische Untermalung der Kämpfe, die durch die Trommelklänge die Dynamik der Kämpfe treibend unterstreicht.
Das Opening und das Ending sind ebenfalls nicht herausstechend, klare Vorspulkandidaten.
5/10
Charaktere
Kommen wir nun mal zu den „kleineren Überraschungen“ von denen ich zuvor geschrieben habe. Auf den ersten Blick entsprechen die Charaktere den gängigen Clichées und bieten nichts neues. Der Lehrer ist der depperte Looser, Team Captain Kirino ist die unerschütterliche Super-Optimistin, die schnucklige Miya-Miya wirkt wie eine der ca. 1 Million Belldandy-Heimchen. Diese Liste lässt sich nach belieben fortsetzen. Doch nach einigen Folgen entwickeln viele Charaktere mehr und mehr Profil. Dies ist vor allem an der niedlichen Tama-chan zu erkennen. Die meisterhafte Kendokämpferin wirkt anfangs etwas introvertiert und seelenlos, doch durch ihre Partizipation in der Mannschaft entwickelt sich nicht nur sie weiter, ihre Anwesenheit inspiriert auch unbewusst alle um sie herum.
Nicht außer acht zu lassen ist auch die Selbstironie, die einige Clichées mit einem Augenzwinkern aufgreift. Innerhalb der Serie werden die Mädels des Kendoclubs vom Trainer mit bestimmten Farben assoziiert. Dies ist eine offene Anspielung an Seishi-Serien wie „Power Rangers“, denn diese Assoziation geht auch gleichzeitig mit der allgemeinen charakterlichen Konzeption der Figuren einher. So wird auf sympathische Art und Weise die Konzeption der Charas persifliert. Dies ist nichts grandioses, aber diese Selbstironie ist in der Tat überraschend.
Auch wenn „Bamboo Blade“ eine Sportserie ist, so ist das Wachstum der Figuren im sportlichen Bereich weniger von Bedeutung. Die Charaktere verbessern sich zwar, doch steht nicht das erlernen neuer Techniken im Vordergrund, es wird dem Zuschauer eher verdeutlicht, dass die Zunahme an Stärke vor allem auf mentaler Ebene stattfindet und so hat sich jeder der Charaktere bis zum Ende weiterentwickelt. Jeder der Hauptcharaktere ist liebenswert und zeigt innerhalb der 26 Folgen, dass er auch überraschenderweise ein kleines bisschen aus seiner 08/15 Rolle auszubrechen vermag und es so schafft, nicht nacht dem Ablauf der letzten Episode sofort vergessen zu sein.
Im Endeffekt macht man bei hier alles richtig, aber aus Mangel an Innovation gibt es immer noch schöne:
8/10
Story/Setting
Wer die Entwicklung der Story nicht vorausahnen kann, der hat entweder noch nie von Sportserien gehört, oder sollte sich schleunigst mit seinem Neurologen auseinandersetzen, denn dann würde ich mir wirklich Sorgen um die allgemeine Leistung des Denkkastens machen. Doch Polemik bei Seite, die Story verläuft genau so, wie in so ziemlich allen anderen Sportserien, mit allen Problemen und Problemchen die auf die Charas warten. Das hört sich jetzt schlechter an als es ist, denn, auch wenn sich immer alles zum guten wendet, so kommt doch genug Spannung auf, es ist ja bekanntlich nicht die Frage bei solchen Serien, OB das Problem gelöst wird, sondern WIE.
Was aber gelobt werden muss, ist das allgemeine Setting. „Bamboo Blade“ bleibt stets mit beiden Beinen auf dem Boden. Die Macher lassen sich nicht verleiten irgendwelche fantastische, abgefahrene Kendo-Action aufzufahren, das Training, die Kämpfe und auch die Entwicklung der Charaktere verlaufen in nachvollziehbaren und realistischen Bahnen.
6/10
Fazit
„Bamboo Blade“ hat fast alles, was die meisten anderen Sportserien auch haben und macht dabei auch alles richtig. Das einzige, was es nicht hat, ist die eben schon erwähnte übertriebe Sportaction. Dies verleit der Bambus Klinge einen bodenständigen Charme, der sich generell von der Atmosphäre hervorragender anderer Genrevertreter wie „Prince of Tennis“ unterscheidet. Weiterhin lebt die Serie durch die liebenswerten Charas und die tolle Optik. Erwähnt muss auch werden, dass Humor in der Serie einen wichtigen Faktor darstellt und so manches mal an Serien wie „Lucky Star“ erinnert. Doch vor allem die kleinen selbstironischen Sticheleien werden dem Zuschauer im Gedächtnis bleiben.
Die Serie um den kleinen Kendoclub ist von vorne bis hinten gute Unterhaltung ohne größere (aber mit kleineren)Überraschungen, viel Charisma und einem Augenzwinkern. Es erfindet das Genre nicht neu, doch da die Entwicklung der Charaktere nicht primär im sportlichen Sektor stattfindet, vermag „Bamboo Blade“ es auch in fremden Terretorien zu wildern und nicht nur Fans von Sportanimes für sich zu begeistern.
8/10
Kommentare
Die Charaktere sind mir persöhnlich sympathisch. Vor allem Kirino und Satori mag ich sehr gerne. Aber auch die anderen sind in Ordnung. Für einen Sportanime haben die Charaktere sogar erstaunlich viel Tiefe^^
Die Zeichenqualität ist in Ordnung und der Soundtrack zwar etwas ungewöhnlich aber gut hörbar. (Ich liebe das Blade Braver Theme^^).