Anspruch: | wenig |
Action: | nichts |
Humor: | sehr viel |
Spannung: | mittel |
Erotik: | nichts |
Risa Koizumi und Otani Atsushi sind in ihrer Klasse als Comedy-Duo bekannt und sorgen ständig für Aufruhr. Nicht nur, dass die beiden sich pausenlos streiten, nein sie haben beide auch noch mit einem schwerwiegenden Problem zu kämpfen: Sie ist 1,70 Meter groß und er nur 1,56 Meter klein. Als beide feststellen müssen, dass sie unter ihren Freunden die einzigen sind, die ohne feste Beziehung übrig geblieben sind, beginnt eine etwas andere Romanze...
Die Idee mit den Größenunterschieden zwischen den beiden ist an sich wirklich gut, die Comedyszenen kommen sofort an und sind teilweise wirklich zum schreien komisch. Auch, dass Risa und Otani schon länger befreundet sind und aus einer chaotisch-freundschaftlichen Beziehung einmal Liebe werden soll klingt wirklich mal erfrischend anders. Doch so sehr Lovely Complex nach Innovation pur aussieht, sowenig wird aus diesen wirklich guten Ansätzen gemacht. Schnell fällt der Anime in den üblichen Trott und kränkelt an bekannten Strickmustern: Die Romanze tritt viel zu lange auf der Stelle und verläuft nach dem alten „Höhen und Tiefen Plot“, denn bis auf wenige Annäherungen passiert im Grunde die ersten drei viertel des Animes nichts wirklich nennenswertes, da durch irgendwelche plötzlichen Zufälle, minimalen Ungereimtheiten, wie aus dem Nichts auftauchenden neuen Konkurrenten oder ähnlichen Problem die Romanze sofort wieder beim Nullpunkt anfängt und sich dann langsam wieder von der freundschaftlichen Beziehung aus entwickeln muss. Nicht, dass ich mich an sowas nun immens stören würde, doch was diese Tatsache angeht habe ich meine Erwartungen wohl etwas zu hoch gesetzt. Ständig bekommt man zu hören, dass Risa es jetzt doch bei der Freundschaft belassen will, dann aber doch wieder nicht und in der nächsten Folge sind sie dann wieder total zerstritten, weil von irgendwem der/die Ex aufgetaucht ist. So sehr die Romanze auch unter diesem Standard Plot leidet, so sehr kommt im Gegensatz dazu aber der Comedyaspekt zur Geltung, denn glänzen kann Lovely Complex mit einer vorzüglichen Situationskomik, die auf ganzer Linie überzeugen kann. Aufgrund der besonderen Umstände des Paares wird hiermit nämlich wirklich ein unverbrauchtes und ideenreiches Gagfeuerwerk gezündet, auch wenn sich so manche Größenwitze oder ähnliche Sticheleien die 24 Folgen über des Öfteren wiederholen.
Von den Charakteren werden hauptsächlich natürlich Risa und Otani beleuchtet, sie sind im Zentrum des Geschehens und wachsen dem Zuschauer aufgrund ihrer chaotisch-lustigen Art und ihrer Andersheit schnell ans Herz. Ihre Gefühle und Motivationen werden durchweg gut dargestellt und sind meistens auch ganz gut nachvollziehbar, auch wenn mich manche Eigenheiten, wie die Dickköpfigkeit der beiden, nach und nach etwas gestört haben oder, dass die Konflikte zwischen ihnen oft auf das gleiche hinauslaufen, nämlich dass am nächsten Tag eh wieder alles bei bester Laune ist und sie, völlig fern ab jeder Realität, einfach nochmal von vorn anfangen und so tun als ob nie etwas gewesen ist.
Neben den beiden Protagonisten hat Lovely Complex noch zwei befreundete Paare der beiden und einige eher unbedeutende Nebencharaktere im Gepäck, die meist für Runniggags zuständig sind oder dem ungleichen Pärchen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Äußerlich kommt LoveCom im typischen Comedy Shoujo-Gewand daher und bietet in dieser Hinsicht selten etwas abseits der Standardkost. Geliefert werden weder besonders schöne Hintergründe, noch ein Charakterdesign zum verlieben, vielmehr wird sich auf das wesentliche konzentriert und die Comedyszenen mit verzerrten Grimassen und überzeichneten Gesichtsausdrücken unterstrichen.
Gleiches gilt eigentlich auch für die musikalische Untermalung. Im Opening und Ending werden vier Popsongs zum besten gegeben, die ganz gut zur Natur des Animes passen und ähnlich leicht zu hören sind, wie der Anime zu sehen ist. Die Bgm beschränkt sich ebenfalls auf das Nötigste und dient im Grunde nur dazu die lustigen Szenen zu unterstreichen. In den gefühlvolleren Momenten bekommt man dann auch mal klassische Klänge zu hören, die ebenfalls ganz stimmig sind.
Im Kurzüberblick:
+ Interessantes Portagonistenpaar, sympathische Nebencharaktere
+ Gute Gags am laufenden Band
- Lahme „Hin und Her – Romanze“ mit einige netten Momenten
- Insgesamt ein wenig in die Länge gezogen
Fazit: Lovely Complex ist durchweg wirklich unterhaltsame Comedykost, die Romanze könnte meiner Meinung nach etwas geschickter gestrickt sein, in dieser Hinsicht tritt der Anime zu lange auf der Stelle ohne nennenswerte Fortschritte zu machen und wirkt unnötig überdramatisiert. Trotz der beiden ungewöhnlichen Protagonisten und ihrer Probleme nichts wirklich Besonderes, aber durchaus sehenswert!
Kommentare
Die Charaktere, die Zeichnungen, die Musik, die ganze Handlung sind einfach aufeinander abgestimmt und klasse!
Diese einseitige Liebe zwischen Koizumi und Ootaniiiii ;-) wird dramaturgisch wunderbar in Szene gesetzt (ich sage nur Bären-Curry) so dass bei mir auch die Dämme brachen.
Das wunderbare an dem Anime ist jedoch, dass man sofort wieder lachen muss.
Jeder sollte sich den Anime wenigstens einmal angeschaut haben.
Die Romantik kommt zwar langsam in Gang, aber es gibt schließlich nicht nur den Größenkomplex als Hindernis.
Fazit: Eine gelungene Romantik mit viel Humor und auch Ernsthaftigkeit.
Der Zeichenstil gefiel mir und die Figuren wirkten auf mich sympathisch.
Alles in allem fand ich den Anime zwar nicht schlecht gemacht, doch angucken würde ich mir ihn kein zweites Mal.
Die Story ist mal was anderes, aber trotzdem sehr überzeugend, weshalb man diesen anime nur WEITER EMPFEHLEN kann.