Anspruch: | 7 |
Sympathie: | 8 |
Humor: | 7 |
Optik: | 7 |
Sound: | 6 |
Hauptpersonen dieser Geschichte, die nach einer globalen Wasserkatastrophe spielt, sind die beiden Teenager Keel und Isura, die sich vom einen Moment auf den anderen mitten in einem Krieg wiederfinden. Der Stadtstaat Yabitsu, in dem die beiden leben, gehört den Neuen Vereinten Nationen an und wird von einem HighTech U-Boot, das unter dem Kommando des ehemaligen Offiziers Gould steht, angegriffen. Zu dessen Besatzungsmitgliedern wiederum gehört Keels Zwillingsbruder Tean, den er seit der Rückkehr von der letzten Raumstation Freedom, auf der sich immernoch ihr Vater befindet, nicht mehr gesehen hat. Klingt etwas kompliziert, ist es aber im Prinzip nicht. Erstmal geht es hier im Wesentlichen daraum, dass sich Keel um Isura und ihr neugebohrenes Baby kümmern und im Alter von 14 Jahren auch mal erwachsen werden muss.
Hat man so oder ähnlich sicher schon einige Male gesehen, doch sonderlich schlecht ist der leicht stereotype Aufbau der Serie nicht. Leider können allerdings die sporadisch anzutreffenden Dramenelemente nicht im Ansatz so sehr überzeugen wie die sonst sehr heitere und quirlige Atmosphäre mit ihren gelegentlich wirklich guten Gags. Das hat vor allem damit zu tun, dass diese Teile aufgesetzt erscheinen, man sie auch hätte weglassen können und damit, dass es anfangs schlichtweg verschlafen wurde, die Charaktere zu mehr zu machen, als eben sympatischen Teens.
Technisch gesehen bewegt sich TLB wohl auf überdurchschnittlichem Niveau. Vor allem das Charakterdesign ist sehr schön und plastisch ausgefallen und auch die Animationen wissen zu gefallen. Leider hat man sich in puncto Hintergründe und Detailgrat nicht ebenso ins Zeug gelegt und auch die relativ häufigen CG passen nicht so recht ins Bild. Der Sound ist ebenfalls nicht so ein Hammer und besteht vornehmlich aus klassischer Musik, Piano- und Streicherstücken, die allesamt mehr oder weniger glanzlos bleiben. Die SFX für ihren Teil sind ok, ebenso wie OP und ED, die man sich beide sowohl ansehen, als auch mehrmals hören kann.
Fazit:
Tide-Line Blue ist vielleicht soetwas wie der kleine Bruder von Eureka7, gepaar mit Nadia. Der Vergleich hinkt zwar eigentlich gewaltig, aber stellenweise hat es mich schon daran erinnert. Kein Anime, den man gesehen haben muss, doch in der Gesamtheit eine interessante Serie, die mit ein wenig mehr Spielzeit und Komplexität, sowie besserer Ausarbeitung des politischen Faktors sicher noch einige Punkte mehr hätte ergattern können. Das Ende ist übrigens ziemlich ungewöhnlich. Wasser marsch!
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