Für den Nachfolger von Appleseed gab sich Action-Ikone John Woo höchstpersönlich die Ehre und produzierte den Film. Auf das Konto des oft als „Mozart der Zerstörung“ bezeichneten Regisseurs gehen Klassiker wie “Hard-Boiled“, “Bullet In The Head“, “A Better Tomorrow“ und im “Face Off – Im Körper des Feindes“. Die Voraussetzungen für ein Sequel, das den mittelmäßigen Vorgänger überragen müsste, sind also gegeben. Aber ob Maestro Woo wirklich geglückt ist?
Die Animationen haben zwar noch immer diesen Cel-Shading-Touch, jedoch ist es ziemlich offensichtlich, dass CGI hier noch eine weitaus größere Rolle spielt, als im ersten Teil, was sich allerdings deutlich negativ niederschlägt. Denn leider war es jedoch genau die ungewöhnliche Graphik des Vorgängers, was den eigentlichen Anreiz des Filmes ausmachte. Nun hat man mehr den Eindruck, einen regulären CGI-Film a`la Shrek, Ice Age oder Final Fantasy handelt. Hat man diesen Umstand ausgenutzt?
Nun, durch CGI sind die Movements verständlicherweise sehr flüssig und die Hintergründe sind ja auch nahezu zu 100% computergeneriert, wodurch sich eine sehr detailierte 3D-Umgebung ergibt. Aber leider hat sich das Charakterdesign nicht im Geringsten weiterentwickelt. An den Gesichtsmimiken wurde kein Handstrich gearbeitet und zudem wurden einige Charaktere äusserlich derart verändert, dass man Mühe hat, sie wiederzuerkennen.
Der Sound hat sich gegenüber dem Vorgänger ein wenig verbessert und Geräuschvielfalt ist sogar noch größer, als beim ersten Teil.
Leider hat die Musik unter John Woo auch untypisch gelitten. Gestaltete sich der Wechsel von Computer-Beats und klassischer Musik bisher als relativ angenehm, so hört man nun ausschließlich Musik aus dem Computer, die man dann leider auch nur allzu vertraut aus amerikanischen B-Movies der jüngsten Zeit kennt.
Die Synchronisation wartet mit neuen Synchronsprechern auf. Jedoch handelt es sich dabei um das altbekannte Team von Ghost In The Shell, wodurch man sich auch schnell an die neuen Stimmen gewöhnt.
Bei der Atmosphäre hat sich nicht sonderlich viel getan. Es bleibt bei der Dominanz von computergenerierter Action in einer sauber-sterilen STAR-TREK-Welt. Leise, jedoch sehr leise vernimmt man Kritik am derzeitigen Umgang seitens der Politik mit den Möglichkeiten der Genmanipulation und der Nanotechnologie. Immerhin wirken die gezeigten Prozesse auf eine seltsame Art realistisch und somit auch beängstigend, aber zu mehr als einem kalten Schauerchen reicht es einfach nicht.
Aber neben gut gemeinten Ansätzen gibt es auch wirklich Gutes zu berichten. So kann sich der Actionfreund auf Geballer und Gebombe im typischen John Woo-Stil freuen. Im Klartext heißt das viele kunstvoll choreographierte Zweikämpfe, beeindruckende Explosionen und effektvoller Einsatz von zahlreichen Zeitlupen.
Und auch der Hang zur griechischen Mythologie wird um ein Vielfaches besser vermittelt. Es gibt etliche Ideen und Einfälle, die Ähnlichkeiten aus griechisch-römischen Mythologie aufweisen oder zumindest daran erinnern.
Die Charaktere schaffen dieses Mal endlich einen Sprung in Richtung dritte Dimension. Dabei wird dem Zuschauer nicht nur Deunen Knut endlich einleuchtend dargestellt, sondern man erfährt nun auch mehr über ihren Freund und Mitstreiter Briarios. Überhaupt sind die Charas und insbesondere auch die Nebenakteure um einiges besser dargestellt, als im Vorgänger.
Die Handlung wirkt auf den ersten Blick genauso flach wie beim Vorgänger, doch wenn man genauer hinsieht, kann man allerhand Verwandtes erkennen. Neu ist nämlich das Kopieren von Elementen etlicher Sience-Fiction- und Actionklassiker aus dem Live-Action-Bereich. So lassen sich verwandte Sequenzen beispielsweise problemlos „RoboCop“, „Dawn Of The Dead“ bzw. „Day Of The Dead“, „Star Wars“, „Bruce Lee – Der Mann mit der Todeskralle“, „Auf der Flucht“, „Star Trek“ oder „Matrix“ zuordnen. Doch auch vor Computerspielen wie „Tekken“ und „Street Fighter“ und sogar anderen Klassikern des Anime-Genres wie M.D. Geist und Ghost In The Shell macht APPLESEED:Ex Machina nicht halt. Zuletzt genannter Film weist inhaltlich sogar sehr starke Parallelen mit APPLESEED auf; und das nicht nur, weil beide von Shirow Masamune stammen. Was nun augenscheinlich wie ein hirnloser Mix aus allem Möglichen aussieht, ist in Wahrheit eine versteckte Hommage an jene Werke. Aus diesem Blickwinkel betrachtet macht das Schauen des Films richtig Laune und es macht Spaß zu enträtseln, welches Werk man nun als nächstes Entdecken kann. Das Problem dabei ist nur, dass aufgrund der großen Anzahl einige Ehrungen nicht mehr offensichtlich genug sind und nunmehr als blasse Plagiate wirken.
Fazit: Große Emotionen, Dramatik, herbe soziologische, politische oder gesellschaftliche Kritik sucht man auch beim 2. Teil von Appleseed vergebens. Doch dafür erlebt man einen durchaus spannend inszenierten Actionfilm in typischer John Woo Manier, der – wie auch seine Live-Action-Filme – ein visueller Genuß für Augen und Ohren ist, sofern man sich durch die nunmehr fast pure CGI-Graphik nicht stören lässt.
Letztendlich kann man festhalten, dass sich zwar einzelne Aspekte nicht verändert bzw. sogar verschlechtert haben, doch insgesamt bewegt sich APPLESEED:Ex Machina auf einem höheren Level als der Vorgänger. Wer sich durch den deutlich spürbaren amerikanischen Einfluss nicht stören lässt, kann sich durch einen typischen John Woo Film unterhalten lassen.
Die Animationen haben zwar noch immer diesen Cel-Shading-Touch, jedoch ist es ziemlich offensichtlich, dass CGI hier noch eine weitaus größere Rolle spielt, als im ersten Teil, was sich allerdings deutlich negativ niederschlägt. Denn leider war es jedoch genau die ungewöhnliche Graphik des Vorgängers, was den eigentlichen Anreiz des Filmes ausmachte. Nun hat man mehr den Eindruck, einen regulären CGI-Film a`la Shrek, Ice Age oder Final Fantasy handelt. Hat man diesen Umstand ausgenutzt?
Nun, durch CGI sind die Movements verständlicherweise sehr flüssig und die Hintergründe sind ja auch nahezu zu 100% computergeneriert, wodurch sich eine sehr detailierte 3D-Umgebung ergibt. Aber leider hat sich das Charakterdesign nicht im Geringsten weiterentwickelt. An den Gesichtsmimiken wurde kein Handstrich gearbeitet und zudem wurden einige Charaktere äusserlich derart verändert, dass man Mühe hat, sie wiederzuerkennen.
Der Sound hat sich gegenüber dem Vorgänger ein wenig verbessert und Geräuschvielfalt ist sogar noch größer, als beim ersten Teil.
Leider hat die Musik unter John Woo auch untypisch gelitten. Gestaltete sich der Wechsel von Computer-Beats und klassischer Musik bisher als relativ angenehm, so hört man nun ausschließlich Musik aus dem Computer, die man dann leider auch nur allzu vertraut aus amerikanischen B-Movies der jüngsten Zeit kennt.
Die Synchronisation wartet mit neuen Synchronsprechern auf. Jedoch handelt es sich dabei um das altbekannte Team von Ghost In The Shell, wodurch man sich auch schnell an die neuen Stimmen gewöhnt.
Bei der Atmosphäre hat sich nicht sonderlich viel getan. Es bleibt bei der Dominanz von computergenerierter Action in einer sauber-sterilen STAR-TREK-Welt. Leise, jedoch sehr leise vernimmt man Kritik am derzeitigen Umgang seitens der Politik mit den Möglichkeiten der Genmanipulation und der Nanotechnologie. Immerhin wirken die gezeigten Prozesse auf eine seltsame Art realistisch und somit auch beängstigend, aber zu mehr als einem kalten Schauerchen reicht es einfach nicht.
Aber neben gut gemeinten Ansätzen gibt es auch wirklich Gutes zu berichten. So kann sich der Actionfreund auf Geballer und Gebombe im typischen John Woo-Stil freuen. Im Klartext heißt das viele kunstvoll choreographierte Zweikämpfe, beeindruckende Explosionen und effektvoller Einsatz von zahlreichen Zeitlupen.
Und auch der Hang zur griechischen Mythologie wird um ein Vielfaches besser vermittelt. Es gibt etliche Ideen und Einfälle, die Ähnlichkeiten aus griechisch-römischen Mythologie aufweisen oder zumindest daran erinnern.
So sieht zum Beispiel die Endgegnerin aus, wie eine künstlich erschaffene Gorgone, mit Ähnlichkeit zu einer Borg-Queen aus “Star Trek“. Und für alle die`s nicht wissen: eine Gorgone ist eine weibliche, allerdings auch überaus hässliche Gestalt, die Jeden den sie anblickt in Stein verwandelt. Ausserdem hat sie anstelle von normalem Haar Schlangen auf ihrem Kopf.
Die Charaktere schaffen dieses Mal endlich einen Sprung in Richtung dritte Dimension. Dabei wird dem Zuschauer nicht nur Deunen Knut endlich einleuchtend dargestellt, sondern man erfährt nun auch mehr über ihren Freund und Mitstreiter Briarios. Überhaupt sind die Charas und insbesondere auch die Nebenakteure um einiges besser dargestellt, als im Vorgänger.
Die Handlung wirkt auf den ersten Blick genauso flach wie beim Vorgänger, doch wenn man genauer hinsieht, kann man allerhand Verwandtes erkennen. Neu ist nämlich das Kopieren von Elementen etlicher Sience-Fiction- und Actionklassiker aus dem Live-Action-Bereich. So lassen sich verwandte Sequenzen beispielsweise problemlos „RoboCop“, „Dawn Of The Dead“ bzw. „Day Of The Dead“, „Star Wars“, „Bruce Lee – Der Mann mit der Todeskralle“, „Auf der Flucht“, „Star Trek“ oder „Matrix“ zuordnen. Doch auch vor Computerspielen wie „Tekken“ und „Street Fighter“ und sogar anderen Klassikern des Anime-Genres wie M.D. Geist und Ghost In The Shell macht APPLESEED:Ex Machina nicht halt. Zuletzt genannter Film weist inhaltlich sogar sehr starke Parallelen mit APPLESEED auf; und das nicht nur, weil beide von Shirow Masamune stammen. Was nun augenscheinlich wie ein hirnloser Mix aus allem Möglichen aussieht, ist in Wahrheit eine versteckte Hommage an jene Werke. Aus diesem Blickwinkel betrachtet macht das Schauen des Films richtig Laune und es macht Spaß zu enträtseln, welches Werk man nun als nächstes Entdecken kann. Das Problem dabei ist nur, dass aufgrund der großen Anzahl einige Ehrungen nicht mehr offensichtlich genug sind und nunmehr als blasse Plagiate wirken.
Fazit: Große Emotionen, Dramatik, herbe soziologische, politische oder gesellschaftliche Kritik sucht man auch beim 2. Teil von Appleseed vergebens. Doch dafür erlebt man einen durchaus spannend inszenierten Actionfilm in typischer John Woo Manier, der – wie auch seine Live-Action-Filme – ein visueller Genuß für Augen und Ohren ist, sofern man sich durch die nunmehr fast pure CGI-Graphik nicht stören lässt.
Letztendlich kann man festhalten, dass sich zwar einzelne Aspekte nicht verändert bzw. sogar verschlechtert haben, doch insgesamt bewegt sich APPLESEED:Ex Machina auf einem höheren Level als der Vorgänger. Wer sich durch den deutlich spürbaren amerikanischen Einfluss nicht stören lässt, kann sich durch einen typischen John Woo Film unterhalten lassen.
Kommentare
Auch der Sound weiß mit 5.1 zu überzeugen und wird so jeden Zuschauer sicherlich fesseln.
Doch es gibt Schwächen. So ist die Story mehr oder weniger 0815.
Zwar überzeugen die Charakter im Filmverlauf, aber was an meisten Störte, ist das "Matrix Revolution" Flair im letzten Drittel des Films.
Da wird geballert und gekämpft gegen einen scheinbar Übermächtigen Gegner und dann endet doch alles ganz einfach .
So gesehen pustet sich der Film anfangs klasse auf und fällt jämmerlich zusammen.
Naja, hat nicht sollen sein.
Ein guter Unterhaltungsabend ist aber sicherlich, dank dem Rest gesichert.