AsaneRedakteur
#1Eigentlich gab es nur einen Grund, diesen niedlichen Western zu schauen, und der hat wunderbare braune Augen.
Und weil dies eine japanische Produktion ist, sind es natürlich mal wieder die Frauen, die die Welt retten müssen. Bis auf diesen Umstand ist »Early Rein« aber eine sehr westlich orientierte Produktion, die gewissermaßen "all in" geht und auf alles setzt, was das Westerngenre so an typischen Tropen hergibt. Das fängt bei den epischen Kamerafahrten an, zitiert haufenweise bekannte Situationen und Charaktertypen und vor allem diese typische energiegeladene Filmmusik klassischer Western, die sich hier ganz unverhohlen an den Soundtrack von Elmer Bernstein zu »Die glorreichen Sieben« anlehnt.
Man sollte jetzt auch nicht den Fehler machen, und von dieser OVA Glaubwürdigkeit verlangen. Man kann sich nie so ganz sicher sein, wo der Anime ernstgenommen werden will und wo er zwischen Parodie und Travestie schwankt. Bei den völlig realitätsfernen Schießereien wird sicherheitshalber dafür gesorgt, daß mächtig Blut aus den Einschusslöchern spritzt, um den Anspruch an Ernsthaftigkeit gebührend zu untermauern; gleichzeitig wird alles an Genretypischen aufgefahren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und mit einer Lust und Verve in Szene gesetzt, daß es eine Art hat! Von den Actioneinlagen bis zu den Kameraperspektiven.
Nicht ganz genretypisch ist die Gegend. Das heißt, die Gegend an sich schon, nur daß sie hier nicht so öde, staubtrocken und gottverlassen daherkommt wie in den meisten RL-Filmen, sondern in leuchtenden, prallen Farben schwelgt und dadurch mit Erfolg Eindruck zu schinden vermag. Recht bald bemerkt man dann allerdings, daß verflixt viel am Computer gemacht ist, aber das passt letztlich so gut zusammen, man merkt es eigentlich nur am Tempo der Lokomotive, daß hier was nicht stimmen kann.
Wirklich erstaunlich (und gernregerecht überzogen) ist natürlich auch die charakterliche Wandlungsfähigkeit einiger Personen, an allererster Stelle natürlich bei Margaret Hart, die als angehender Sheriff(!) mit im Zug sitzt und anfangs kaum ihre Waffe gerade halten kann, geschweige denn damit schießen. Keine halbe Stunde später jedoch einen ihr zugeworfenen Revolver in der Luft fangen, gleichzeitig damit schießen und zielsicher eine Reihe Schurken zur Strecke bringen? Ne, oder? Genauso wie Ojousama, die mit ihrer Gatling Gun die Reihen der Bösen lichtet und damit rumfuhrwerkt wie in einem Ballergame.
Selbstredend erleiden die Bösen schwere Verluste, und die Guten kassieren allenfalls den berüchtigten heroischen Streifschuss Marke "das ist nur ein Kratzer!", wobei man hier aber auch das Tierwohl im Blick behält. Denn keines der Pferde, auf denen die Bösen einherreiten, geht getroffen zu Boden. Vorbildlich!
Was die Animationen angeht, muss man anerkennen, daß hier sauber gearbeitet worden ist; alle Bewegungen sind sehr realistisch, von den Sprüngen und Laufbewegungen bis zum Trab und Galopp der Pferde. Auch das ist mit ein Grund dafür, daß man wirklich einen Riesenspaß haben kann mit diesem kleinen Western. Und das ist, gemessen an der eingang formulierten Prämisse, doch schon eine ganze Menge.
Wem Baccano gefallen hat, sollte vielleicht auch hier mal einen Blick riskieren.
Und weil dies eine japanische Produktion ist, sind es natürlich mal wieder die Frauen, die die Welt retten müssen. Bis auf diesen Umstand ist »Early Rein« aber eine sehr westlich orientierte Produktion, die gewissermaßen "all in" geht und auf alles setzt, was das Westerngenre so an typischen Tropen hergibt. Das fängt bei den epischen Kamerafahrten an, zitiert haufenweise bekannte Situationen und Charaktertypen und vor allem diese typische energiegeladene Filmmusik klassischer Western, die sich hier ganz unverhohlen an den Soundtrack von Elmer Bernstein zu »Die glorreichen Sieben« anlehnt.
Man sollte jetzt auch nicht den Fehler machen, und von dieser OVA Glaubwürdigkeit verlangen. Man kann sich nie so ganz sicher sein, wo der Anime ernstgenommen werden will und wo er zwischen Parodie und Travestie schwankt. Bei den völlig realitätsfernen Schießereien wird sicherheitshalber dafür gesorgt, daß mächtig Blut aus den Einschusslöchern spritzt, um den Anspruch an Ernsthaftigkeit gebührend zu untermauern; gleichzeitig wird alles an Genretypischen aufgefahren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und mit einer Lust und Verve in Szene gesetzt, daß es eine Art hat! Von den Actioneinlagen bis zu den Kameraperspektiven.
Nicht ganz genretypisch ist die Gegend. Das heißt, die Gegend an sich schon, nur daß sie hier nicht so öde, staubtrocken und gottverlassen daherkommt wie in den meisten RL-Filmen, sondern in leuchtenden, prallen Farben schwelgt und dadurch mit Erfolg Eindruck zu schinden vermag. Recht bald bemerkt man dann allerdings, daß verflixt viel am Computer gemacht ist, aber das passt letztlich so gut zusammen, man merkt es eigentlich nur am Tempo der Lokomotive, daß hier was nicht stimmen kann.
Wirklich erstaunlich (und gernregerecht überzogen) ist natürlich auch die charakterliche Wandlungsfähigkeit einiger Personen, an allererster Stelle natürlich bei Margaret Hart, die als angehender Sheriff(!) mit im Zug sitzt und anfangs kaum ihre Waffe gerade halten kann, geschweige denn damit schießen. Keine halbe Stunde später jedoch einen ihr zugeworfenen Revolver in der Luft fangen, gleichzeitig damit schießen und zielsicher eine Reihe Schurken zur Strecke bringen? Ne, oder? Genauso wie Ojousama, die mit ihrer Gatling Gun die Reihen der Bösen lichtet und damit rumfuhrwerkt wie in einem Ballergame.
Selbstredend erleiden die Bösen schwere Verluste, und die Guten kassieren allenfalls den berüchtigten heroischen Streifschuss Marke "das ist nur ein Kratzer!", wobei man hier aber auch das Tierwohl im Blick behält. Denn keines der Pferde, auf denen die Bösen einherreiten, geht getroffen zu Boden. Vorbildlich!
Was die Animationen angeht, muss man anerkennen, daß hier sauber gearbeitet worden ist; alle Bewegungen sind sehr realistisch, von den Sprüngen und Laufbewegungen bis zum Trab und Galopp der Pferde. Auch das ist mit ein Grund dafür, daß man wirklich einen Riesenspaß haben kann mit diesem kleinen Western. Und das ist, gemessen an der eingang formulierten Prämisse, doch schon eine ganze Menge.
Wem Baccano gefallen hat, sollte vielleicht auch hier mal einen Blick riskieren.
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