Infinite Ryvius (1999)

Mugen no Ryvius / 無限のリヴァイアス

Informationen

Beschreibung

Wir schreiben das Jahr 2225. Die Menschheit hat inzwischen fast das ganze Sonnensystem besiedelt, ausgelöst durch das Auftreten von Geduld, einem See aus Plasma im Weltall, der durch seinen Druck alles zerstört, was zu tief in ihn eintaucht.

Kouji Aiba tritt gemeinsam mit seinem Bruder Yuuki und seiner Kindheitsfreundin Aoi eine Ausbildung zum Level 2 Piloten auf der Raumstation Liebe Delta an. Während eines Tauchversuchs in Geduld sabotieren unbekannte Terroristen die Maschinen und töten die Erwachsenen an Bord der Raumstation. Die Schüler sind nun auf sich allein gestellt und versuchen der Zerstörung durch Geduld, sowie der Verfolgung durch die Terroristen zu entgehen.


Infinite Ryvius orientiert sich stark an „Herr der Fliegen“ von William Golding, behandelt es doch vor allem die sozialen Spannungen, die durch das Fehlen der Autorität der Erwachsenen entstehen und zeigt, wie sich eine menschliche Gemeinschaft in derartigen Extremzuständen entwickelt. Durch die lange Reise durch den Weltraum und die laufende Enttäuschung jeglicher Hoffnungen, beginnt sich die soziale Ordnung an Bord immer weiter aufzulösen und es zeigen sich die Abgründe der menschlichen Seele.
Blurb:
It is 2225 AD. An act of sabotage has sent a space station plummeting towards a dense plasma phenomena known as the Sea of Geduld. With only hours to spare before the collapse of the entire station, a group of teens training on-board the ship will seek safety aboard the Ryvius, an interstellar spacecraft hidden deep inside the station. With the adult crew and instructors killed, these young astronauts must rely on their training, courage, and, most importantly, each other to prepare for the journey home.
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Rezensionen

Avatar: DeBaer#1
Infinite Ryvius ist ein wahres Meisterwerk. Absolut fesselnd und schockierend zugleich. Dieser Anime hat eine so unglaublich dichte Atmosphäre das man mitfiebert und vor Sorge um die Charaktere fast zu Grunde geht. Eine geniale Story hält den Spannungspegel aufrecht und auch wenn dieser Anime zu Beginn etwas schleppend vorangeht hat mir das nicht im geringsten etwas ausgemacht, was hauptsächlich an den großartigen Charakteren lag. Selten habe ich so dermaßen tiefe und emotionsgeladene Figuren in einem Anime gesehen die so unglaublich authentisch wirken und den Zuschauer komplett in ihren Bann ziehen. Es ist beeindruckend wie sehr sich jeder Charakter vom anderen unterscheidet bei einer so hohen Anzahl an Protagonisten. Nach einem Sabotageakt sind sie (alles Teens bzw Kinder) an Bord der Ryvius komplett auf sich allein gestellt und der Kampf ums überleben beginnt. Von nun an müssen die Kids nicht nur den Kampf gegen den Feind sondern auch den Kampf mit sich selbst aufnehmen, was sehr dramatisch und emotionsgeladen rüberkommt. Man verschlingt eine Episode nach der anderen weil man unbedingt wissen will wie es ausgeht und ob die Kids trotz ihrer Angst und seelischen Belastungen die Situation doch noch meistern. Ein wahrlich großer Sci-Fi-Anime der komplett ohne Klischees auskommt (auch wenn ich nichts gegen Klischees habe solang der Anime meinen Nerv trifft) und seinen ganz eigenen Charme hat. Infinite Ryvius sollte JEDER gesehen haben der sich auch nur annährend mit Science-Fiction beschäftigt (ja man muss nicht mal Anime-fan sein). Diesen Anime stufe ich als absoluten Must-Watch und Klassiker ein.

Animation

Die Animationen sind schön und flüssig, besonders die Fights mit dem Vital Guarder sind schön animiert. Ryvius ist zwar nicht besonders farbenfroh aber das liegt daran das sich alles an Bord eines Raumschiffes abspielt und dort das typische grau regiert, dennoch sehr atmosphärisch.

Sound

Der Soundtrack ist echt total funky und bietet sowohl Violinen bis hin zu Rap-Musik, klassischem J-Pop und Scratch-Beats, hat mir sehr gefallen. OP und ED sind ebenso sehr schön auch wenn das OP etwas Zeit gebraucht hat um sich mit mir anzufreunden ;)

Story

Der Kampf ums Überleben und mit sich selbst, schon an sich eine großartige Grundlage die viel Spielraum lässt der einfach großartig ausgenutzt wurde. Zu Beginn scheint die Welt noch in Ordnung doch es wird zunehmend dramatischer bis alles zu eskalieren droht. An Dramatik kaum zu überbieten.

Charaktere

Die stärkste Kategorie von Infinite Ryvius. Eine hohe Anzahl an Charas, jeder einzelne mit seinen eigenen Problemen, eigenen Ängsten, Hoffnungen usw. An Bord der Ryvius müssen sie einiges durchmachen und werden von einem Wechselbad der Gefühle ins nächste geworfen: Hass, Liebe, Eifersucht, Angst, Korruption, Machtgier, Resignation, Unterdrückung, Diktatur, unfaire Politik, Selbstsüchtigkeit, Verrat, Verzweiflung. Diese ganzen Faktoren brechen auf die Figuren nieder und noch viele mehr die mir jetzt bei diesem kleinen Brainstorming nicht eingefallen sind. Alte Beziehungen gehen zu Bruch, neue Beziehungen entstehen, man lernt neue Seiten an sich kennen die einem vorher verborgen waren, wie gesagt ich habe selten so tiefe Charaktere in einem Anime gesehen und auch so mancher Realfilm verblasst im Vergleich zu Infinite Ryvius, in dieser Kategorie. Das einzige was mich etwas aufgeregt hat war der Hauptachrakter Kouji, seine überaus passive und feige Art war am Anfang noch tragbar aber wenn man sieht das sich bis zum Ende der Serie nichts daran ändert wird man schon etwas ungeduldig mit ihm, aber das war für mich nur nebensächlich und schmälert meinen überaus positiven Gesamteindruck nicht im geringsten.

Wert

Zugegeben wenn man Ryvius schon gesehen hat ist das 2. mal nicht mehr ganz dasselbe, doch es ist nach wie vor immer wieder dramatisch und bewegend. Eine Anime den man unbedingt in seiner Sammlung haben sollte da er ohne Zweifel ein Science-Fiction-Meisterwerk ist.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#2
Infinite Ryvius war und ist ein relativ unbeachteter Anime, zumindest wenn man seine Qualität berücksichtigt, denn was seine Handlung angeht ist er sicher eines der interessantesten Werke aus dem Animebereich, das was die Charakterentwicklung angeht so gut ist, wie nur wenige andere Serien.


Story:
Sie orientiert sich vom Konzept her stark an „Herr der Fliegen“ und zeigt die Entwicklung einer menschlichen Gemeinschaft ohne Führung unter Extrembedingungen. Dieser Punkt stellt auch den Hauptteil des Animes dar. Actioneinlagen sind zwar vorhanden, dienen aber wiederum nur als Bühne für die einzelnen Charaktere. So verfolgt man, wie die anfangs schon schwache Hierarchie an Bord der Ryvius bald durch eine radikale Gruppe umgekrempelt wird und wie auch diese schnell ihre Ideale verrät und zu drastischen Maßnahmen greift, um den wachsendem Unmut unter den Passagieren entgegen zu wirken. Hier hat man es mit einer gelungenen Darstellung einer Gesellschaftsentwicklung zu tun, die anhand der verschiedenen Phasen der Reise zeigt, wie die sozialen Strukturen immer weiter zerbrechen, Neid und Missgunst das Verhalten dominieren, bis nur noch das Recht des Stärkeren herrscht und die Lage zu eskalieren droht.

Charaktere:
Neben der gesellschaftlichen Entwicklung, stellen die Charaktere die große Stärke des Animes dar. Bei nahezu allen Hauptpersonen kann man beobachten, wie sich ihre Persönlichkeit im Laufe der Zeit verändert und teilweise ins Extreme ausschlägt. Dabei sind die unterschiedlichsten Charaktertypen vertreten, die alle auf ihre Weise mit den Ereignissen umgehen: Opportunisten, Mitläufer, Aufrührer, Optimisten, Pessimisten, usw. Personen die anfangs noch stark erscheinen, erreichen irgendwann ihre Grenzen und zerbrechen an der Situation. Andere wiederum zeigen erst unter diesen Extrembedingungen, zu was sie eigentlich in der Lage sind. Zusätzlich werden einige der Hauptcharaktere noch durch Ereignisse in der Vergangenheit belastet, die großen Einfluss auf ihr Verhalten haben. Mit einem Wort: Infinite Ryvius ist ein Fest der Charakterentwicklung

Fazit:
Infinite Ryvius zählt für mich zu den absoluten Top-Animes. Gelegentliche zu ruhige Phasen in der Story werden durch die absolut überzeugende Gesellschafts- und Charakterentwicklung wieder wettgemacht und lassen einen so das Schicksal der Besatzung bis zum Schluss mit Spannung mitverfolgen. Ein absolutes Muss für jeden, der bei einem Anime Wert auf Charaktere legt.
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Avatar: odesue#3
Wie reagieren Kinder, die der Obhut der Zivilisation entrissen werden und plötzlich auf sich allein gestellt sind? Das packende Science-Fiction-Drama "Infinite Ryvius" verfrachtet die Thematik des Romans "Der Herr der Fliegen" von William Golding von der einsamen Insel in den Weltraum und liefert genauso wie der Roman eine schockierende wie pessimistische Antwort auf diese interessante Frage.


Wir befinden uns im Jahr 2225 und auf der Trainings-Raumstation Liebe Delta, einem Ausbildungsplatz für zukünftige Weltraumpiloten. Nach einem Sabotageakt, bei dem alle Erwachsenen ums Leben kommen, flüchten die Jugendlichen, dank eines Raumschiffs namens Ryvius von der Raumstation, die in Richtung Geduld, einem See aus Plasma, der durch eine astronomische Katastrophe hervorgerufen wurde, abdriftet und von dessen enormen Druck zerstört wird. Die Jugendlichen müssen nun alleine mit der Situation klar kommen und eine Gruppe von erfahrenen Schülern bemüht sich die Ordnung auf dem Raumschiff aufrecht zu erhalten. Persönliche Konflikte sind da vorprogrammiert, aber auch der Feind lässt nicht lange auf sich warten.

Aus diesem eher simplen Grundplot, entwickelt sich im Laufe der Zeit eine interessante Hintergrundgeschichte, die mit einigen unerwarteten Wendungen zu glänzen weiß. Dabei ist die äußere Handlung aber gar nicht das Prunkstück dieses Animes, sondern dient eigentlich nur als Bühne für die unzähligen, einzigartigen Haupt- und Nebencharaktere. Diese geraten durch die tragischen Ereignisse in eine unerwartete Extremsituation, die sie sowohl physisch als auch psychisch an ihre Grenzen treibt.

Um zu überleben, müssen die Jugendlichen nicht nur ein halbwegs funktionierendes gesellschaftliches System aufbauen, sondern auch den Kampf mit einem äußeren Feind bestehen, der es auf ihr Schiff abgesehen hat. Mit der Zeit wird die Stimmung an Bord immer bedrückender, die Spannungen zwischen der Führungsgruppe und dem Rest der Besatzung immer größer. Es beginnt ein sozialer und moralischer Zerfallsprozess, der die Jugendlichen dazu bringt all ihre Hemmungen fallen zu lassen. Der Zuschauer ist dabei mittendrin, wird emotional hin und her gerissen, zwischen Freude und Wut, Hoffnung und Resignation.

Das dies so gut gelingt hat man vor allem der realistischen und stets glaubhaften Charakterentwicklung zu verdanken, denn diese ist in keiner anderen Serie so ausgeprägt wie in "Infinite Ryvius".
Selbst unter den vielen Statisten gibt es eine Reihe von außergewöhnlich Persönlichkeiten, die immer wieder in die Handlung miteingebunden werden und sich im Laufe der Zeit verändern, indem sie ihr Verhalten der Situation anpassen.
Diese große Bandbreite an Charaktereigenschaften und die damit zusammenhängenden Sichtweisen, Meinungen und Handlungen erzeugen in Verbindung mit der Extremsituation und der tragischen Vergangenheit einiger Figuren ein enormes, unberechenbares Konfliktpotential. Die sich hieraus ergebenden dramaturgischen Möglichkeiten werden von der Serie aber zur Genüge ausgereizt und die daraus entstehenden Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen werden immer wieder dazu verwendet, um die unterschiedlichen Facetten der einzelnen Figuren näher zu beleuchten.

Dies gelingt "Infinite Ryvius" auf beeindruckende Art und Weise, denn der Anime schafft es glaubhaft und authentisch die Entwicklung der einzelnen Protagonisten und sozialen Strukturen auf dem Schiff darzustellen, gleichzeitig aber eine gewisse Unberechenbarkeit in die Geschichte reinzubringen, die für einige Überraschungen sorgt und den Spannungspegel, trotz der einen oder anderen Länge, immer weiter nach oben treibt.

Optisch ist der Anime dabei erstaunlich gut gelungen, wenn man bedenkt, dass er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Zwar ist das Charakterdesign etwas schlicht und zurückhaltend, passt aber hervorragend zum Stil der Serie, die hier auf Realismus setzt. Die Hintergründe sind technisch präzise und sorgfältig gefertigt und die Actionszenen können sich auch sehen lassen. Diese sind flüssig und detailliert in Szene gesetzt, aber nicht unbedingt das Aushängeschild dieses Animes.

Der Soundtrack, eine Mischung aus knackigen Hip-Hop-Beats, klassischen Orchesterstücken und elektronischen Rhythmen, sorgt zunächst für etwas Verwirrung, passt aber in gewisser Weise zu den Jugendlichen und der Situation an Bord der Ryvius und schafft im Laufe der Zeit eine einzigartige Atmosphäre, die vom Opening und Ending gut abgerundet wird, auch wenn diese J-Pop-Songs niemanden vom Hocker hauen werden.

Fazit:
Dass diese Serie in der Animefangemeinde nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es eigentlich verdient hätte, ist wirklich bedauerlich. Dabei ist der Anime technisch mehr als ordentlich, inhaltlich ungemein komplex und nicht nur für Science-Fiction-Fans von Interesse. Die grandiose Inszenierung und vorallem die authentischen und glaubwürdigen Charaktere sorgen für ein intensives und unheimlich spannendes Animeerlebnis, das man nicht verpassen sollte.
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Avatar: Marharbal#4
Vorgezogenes Fazit:
Eine sehr intensive und spannungsgeladene Serie im Science-Fiction-Gewand, welche in vielerlei Hinsicht neue Wege einschlägt und aufgrund ihrer schonungslosen Offenlegung zwischenmenschlicher Verhaltensmuster mehr als nur in Erinnerung bleibt.




Einleitung:
Es heißt ja immer gerne eine Serie soll vorrangig vor allem eines, nämlich unterhalten. Wenn man sich nun diesem Prinzip verschreibt, geschieht dies leider nur allzu oft auf Kosten anderer Faktoren. So ist es zumindest schon ein Weilchen her seitdem ich das letzte mal behaupten konnte, das Schauen eines Anime hätte mir auch wirklich „etwas gebracht“. Infinite Ryvius hat mich dahingehend echt über alle Maßen überrascht. Warum das so war ? Nun es gibt dafür einige gute Gründe...

Story:
Was passiert, wenn man eine Gruppe von etwa 400 Jugendlichen auf ein im All treibendes, mysteriöses Schiff sperrt und sie ohne offensichtlichen Grund von „Terroristen“ jagen lässt ?
So in etwa gestaltet sich die Ausgangslage bei „Infinite Ryvius“. Diese bietet wirklich eine Menge an Möglichkeiten die Geschichte voranzutreiben. Möchte man das Augenmerk vor allem auf einen spannungsgeladenen Überlebenskampf gegen diese äußere Bedrohung legen oder doch lieber vornehmlich die depressive Grundstimmung ( allein gelassen im Weltraum ohne klares Ziel ) und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben an Bord fokussieren ? Außerdem wären da ja auch noch allerlei ungeklärte Phänomene, welche Platz für übernatürliche Ideen, ja fast schon Fantasy, bieten. Will man großes Popcorn-Kino mit viel Action und Zitterpartien oder große Dramatik und schwerwiegende/schicksalhafte Entscheidungen ? Und überhaupt: Wie wäre es denn mit einer philosophischen Auseinandersetzung über das Leben an sich ?
Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Der Anime vereint all diese Aspekte und vernetzt sie zu einer funktionierenden, nie aufgesetzt wirkenden Storyline. Dass er dabei keine ( einfachen ) Antworten zu vielen Dingen gibt ist auch nur konsequent, geht es bei dieser Serie im Kern doch um das Thema „Coming of Age“, also das Erwachsen werden.
Zu guter Letzt finden sich dabei sogar ein paar leichte Comedy-Einlagen. Diese sind trotz oder vielleicht auch gerade wegen der eigentlich sehr ernsten Grundlage der Serie sehr passend und runden das Gesamtbild gekonnt ab. Denn es hieß schon bei den alten Samurai man solle wichtige ( ernste ) Angelegenheiten mit leichter Hand ( gelassen ) behandeln.
( 9.5/10 )

Charaktere:
Infinite Ryvius bietet ein ganzes Orchester an komplexen Persönlichkeiten, welche alle zusammen eine wahrlich wunderbare Konzertvorstellung abliefern. Dabei stehen die Auseinandersetzung mit eigenen Idealen und das Bewusst werden eigenen Verhaltens im Zentrum der Entwicklung bei den Charakteren. Je weiter die Handlung also voranschreitet, desto ausgeprägter wird die Selbstreflexion der Akteure, desto unausweichlicher wird der offene Konflikt mit sich Selbst und der eigenen Umwelt. Hierfür nimmt sich der Anime anfangs glücklicherweise auch die nötige Zeit um das aufziehende Gewitter in den Gemütern der Protagonisten plausibel zu machen. Zur Analyse der breiten Masse wird sich dabei durchaus bei den typischen Stereotypen bedient. Man erzeugt dadurch eine Art Spiegelbild einer typischen „Gesellschaft“ aus der sich die mehr im Detail beleuchteten ( und damit nahezu frei von Stereotypen befindlichen ) Hauptcharaktere nur scheinbar abheben. Spätestens hier wird also klar, dass es wohl keinerlei Heldentum und Selbstlosigkeit an Bord der „Ryvius“ geben wird. Auch wird der komplette ( relevante ) Cast verletzlich und damit der Situation nicht gewachsen gezeigt. Dass man dabei einige Geschehnisse und auch ganze Charaktere in ihrer Bedeutung für den Anime eher metaphorisch verstehen muss, sorgt am Ende zwar für einige ungeklärte Fragen, verstärkt die Wirkung der Serie aber noch zusätzlich.
( 9.5/10 )

Animationen/Sound:

Die Serie hat ja bekanntlich schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Gestaltung der Charaktere und deren Umgebung entspricht also auch nicht mehr wirklich dem Stand der Zeit. Trotzdem erkennt man bei dieser Perle einiges an Liebe zum Detail. Die Animationen sind sehr abwechslungsreich und kommen ohne große Standbilder aus. Auch hat man zu keiner Zeit die Szenerie mit Animationen überfrachtet, wodurch eine sehr realistische Atmosphäre entsteht ( was man auch bei der Charakterzeichnung beobachten kann ).
Die Musik ist vor allem eines: Einzigartig ! Der Mix aus elektronischen Beats und HipHop-Anleihen ist für mich eine Art Novum in meiner Zeit als Anime-Genießer. Ich war dabei echt überrascht, wie gut sich diese doch recht experimentierfreudige Mischung in das Gesamtbild der Serie einfügt und an vielerlei Stelle die Intensität sogar noch verstärkt.
Die japanischen Sprecher leisten außerdem mal wieder allesamt eine Glanzvorstellung. So schaffen sie es die zu Hauf vorkommenden Gefühlsausbrüche wohl 1:1 zu transportieren. Super Leistung !
( 9.0/10 )

Zwischennote: 9.5/10

Persönliche Stellungnahme:
Mir fällt auf die schnelle nur ein Anime ein, mit dem man dieses kleine Meisterwerk wirklich vergleichen kann: Neon Genesis Evangelion. Und dies nicht wegen seiner Endzeitstimmung oder dergleichen, sondern wegen seiner Schonungslosigkeit im Umgang mit den Protagonisten, welche in vielen Fällen auch fast schon als Antagonisten gesehen werden können. Ich habe wirklich von Anfang an mitgefiebert und war emotional zu jeder Zeit mit Haut und Haar in die Gefühlswelt der Charaktere involviert. Ich habe nur zu oft das Gleiche wie manch eine dieser Personen gedacht und fühlte mich auch ein ums andere Mal in meinen Verlangen ( zb. Nach Rache/Genugtuung oder auch Zuneigung oder Scham und Mitleid ) durch das darauf folgende Handeln dieser Charaktere bestätigt... nur um anschließend mit den negativen Konsequenzen solchen Verlangens knallhart konfrontiert zu werden.
Nein, dieser Anime ist mir ganz und gar nicht auf den Leib geschneidert... dafür hat er jedoch auch mich zur Selbstreflexion gebracht und mir mal wieder klar gemacht, dass auch ich in meiner Entwicklung noch nicht abgeschlossen bin. Dafür also ein herzliches Danke.
Jedoch bin ich mir auch relativ sicher, dass viele ( genau wie ich auch ) ein Problem mit einer solch schonungslosen Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und Idealen haben werden... niemand verändert sich gern...

Zwischennote: 9.5/10


Endnote: 9.5/10 ( aufgerundet )
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Avatar: Nexus#5
Infinite Ryvius zeigt dem Zuschauer wie sich eine Gesellschaft ohne Führung verhalten kann und dabei teilweise ins Extreme abstürzt und so vor Augen führt wie abhängig Menschen von einer geordneten Gesellschaft sind.

Story
In Infinite Ryvius geht es um den Jungen Kouji Aiba und seine Freunde, die auf der Raumstation Liebe Delta ihre Ausbildung zu Level 2 Piloten machen und dabei Opfer eines terroristischen Aktes werden und alle Erwachsene an Bord getötet werden. Nun müssen die paar Hundert Kinder und Jugendliche ohne Führung ums überleben kämpfen und genau hier fängt die Story erst an. Selten habe ich in einem Anime eine so dermaßen spannende und Charakterorientierte Erzählweise gesehen wie hier. Wobei ich zugeben muss am Anfang macht es sich Infinite Ryvius schwer Spannung aufzubauen bis dann endlich mal die Handlung ins Rollen kommt. Es wird hier toll gezeigt wie sich eine Gesellschaft entwickelt deren Hoffnungen eine nach der anderen wie eine Seifenblase zerplatzt und Angst und Unmut sich breit macht. Aber dass ist noch nicht alles. In Infinite Ryvius kommen so viele Emotionen in den Figuren hoch wie z.B. Hass, Wut, Trauer, Verzweiflung, Mut, Neid, Verrat, Vertrauen und Liebe. Es fällt mir wirklich schwer das Gefühl, dass diese Serie vermittelt zu beschreiben, denn diese Serie packt einen dermaßen dass ich einfach sprachlos bin und sich die Story wohl am besten als eine Abwechslungsreiche mit Twists ausgestattet Geschichte deren Augenmerk auf die Gesellschaftliche Entwicklung unter Extrembedingungen liegt., beschreiben lässt.

Charaktere
Die große Stärke von Infinite Ryvius. Die Charaktere müssen so viel durchmachen und dem Zuschauer wird immer eine toller Blick in eben diese Gefühlswelt der Figuren gegeben. Die Charaktere verhalten sich zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und es ist auch erstaunlich das bei einem Cast von ungefähr 15 Figuren (den ab und zu auftretenden Statisten ausgenommen) alle Figuren so unterschiedlich sind und jeder für eine Sache steht.Ist es nun der typische Mitläufer oder der Idealist, alles ist vertreten. Schön dargestellt ist besonders die Charakterentwicklung jener Figuren auf die am meisten Wert gelegt wird, sprich : Kouji, Yuuki, Izumi und Aoi. Sie alle machen ihre Eigene Entwicklung durch und beeinflussen sich dabei. Des weiteren spannend zu beobachten war wie alte Beziehungen von Figuren aufgelöst und neue Beziehungen untereinander geschlossen werden. So sind am Ende die Beziehungen untereinander nicht mehr zu vergleichen als noch am Anfang. Zusammenfassend sind die Charaktere das was Infinite Ryvius grade so spannend macht und ich hab mich selbst immer wieder gefragt, was würde ich unter so einer Extremsituation machen. Welche Seite würde ich wählen.....Einfach nur große Klasse was einem hier geliefert wird.

Animation
Ich hab mit Infinite Ryvius begonnen ohne mir davor irgendwelche Screenshots anzusehen und als ich dann mit der ersten Episode anfing dachte ich nur ‚Hmm das kennste doch von irgendwoher, den Zeichenstil’. Den Ryvius hat einen sehr ähnlichen Zeichenstil wie Gundam SEED, beide Animes wurden von Sunrise produziert. Die Farbwahl gibt sich eher Trist und Kalt, passt damit aber auch perfekt zu der Stimmung auf der Raumstation, wo sich auch das ganze Spektakel abspielt. Die Bewegungsabläufe der Figuren sind alle samt flüssig und vor allem bei den Weltraumkämpfen legt sich Infinite Ryvius ins Zeug und gibt ein Zufriedenstellendes Gesamtwerk in dieser Kategorie ab.

Musik
Was mir gefallen hat war die mal etwas andere Musikwahl. Man bekommt hier oft coole Rap und Elektromusik spendiert im Zusammenhang mit J-Pop und fetten Beats. Wobei das OP von der Sorte ‚ Umso öfter man es hört desto besser gefällt es einem’ ,ist.

Ergebnis
Infinite Ryvius ist für mich eindeutig einer der Animes mit den überzeugensten Charakteren und Drama ohne Ende. Ein wahres Sfi-Fi Spektakel der besonderen Art. Einmaliges gucken würde ich jedem Empfehlen der großen Wert auf Charakterdarstellung legt und nichts gegen ein Sfi-Fi Szenario hat.
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Kommentare

Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#1
Das mystische Drama hat etwas von Stargate Universe.
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Avatar: NarutaruTR#2
Mir persönlich hat der Anime mehr als gut gefallen, nämlich SEHR SEHR GUT!!! Nach DeathNote und anderen Knüllern einer meiner Favoriten!!
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Avatar: Kilano#3
Oh Yes !! ich bin mir immernoch selbst dankbar das ich in meinem Anime Leben geschafft habe mich trotz verwöhnter Neuzeitlicher Anime Grafik noch dazu zu bewegen Oldschool Animes zu schauen. Vielen entgeht dermaßen viel beeindruckendes weil sie sich nich an alte Animes ranwagen. Great Teacher Onizuka hat mich damals auf den Geschmack gebracht....

so nun zum Anime ICH WAR BETÄUBT !! vor Begeisterung, es ist sicher es gibt kaum Animes die Elemente haben die es nich schonmal irgendwo irgendwie gab. Aber es gibt diejengigen die es einfach Perfekt gemacht haben. Infinite Ryvius ist ein Meisterwerk an Story. Wäre Cool wenn irgendein Studio mal solche Meilensteine in die Neuzeit Recycelt (aber auf Nivo wie Kanon 2002 zu Kanon 2006)

mehr brauch ich nich schreiben, es gibt nichts das De Baer nicht beschrieben hat.

ANGUCKEN !!!
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Avatar: Darkstar#4
Klasse Story, wirklich fesselnd.
Sehr realistisch und nachvollziehbar was sich auf der Ryvius abspielt und genau das macht diesen Anime aus.
Man fragt sich dauernd wer als erster die Nerven verliert und druchdreht.
Inhaltlich wird auch nicht lange gefackelt, mit der ersten Episode dir man langsam eingeführt und dann geht es auch schon los.
Man wird permanent mit Input gefüttert und freut sich automatisch auf die nächste Episode.
Für einen Animefan führt an "Mugen no Ryvius" kein Weg vorbei!
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Avatar: shaolan#5
Eigentlich kommentiere ich ja eher selten bis garnicht. Aber falls mal wer über meine niedrige Bewertung stolpert und sich fragt wieso, hier die Begründung:
An und für sich ist die Story Wirklich gut und kein Abklatsch von irgendwo. Nur wurde für meinen Geschmack alles von der zentralen Rolle der Charaktere zerstört. Am Ende wollte ich es nur noch hinter mich bringen mit dem Anschauen.
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