Simoun macht es dem Zuschauer nicht leicht in die Geschichte hineinzufinden. Die ersten (drei) Episoden werfen mit einer Menge Charakteren, bei denen es nicht so einfach ist empathisch mit ihnen zu sein und massenhaft „technischer Fachbegriffe“, von denen ein großer Teil aus dem Lateinischen und Französischen stammt und die nur flüchtig oder gar nicht erklärt werden, um sich.
Bei Simoun sind die Beziehungen der Figuren zueinander maßgebend für das Verständnis der Handlung und sie werden komplex genug dargestellt, um manchmal nicht so einfach verstanden zu werden. Die Serie beginnt mit dem Tod eines Charakters, der großen Einfluss auf die anderen Charaktere hatte und es wird versucht die Auswirkungen dieses Verlustes zu zeigen, während man gleichzeitig in eine vielschichtige und nicht vollständig definiert Welt eingeführt wird.
Simoun provoziert viele Fragen und verlangt vom Publikum Aufmerksamkeit beim Zusehen und bringt damit zweifellos alle Vorrausetzungen mit, um ungeeignet für das durchschnittliche Anime-Publikum zu sein.
Im Wesentlichen handelt es sich bei Simoun um eine kurze Geschichte, die sich in einer großen und fantastischen Welt, die immens stark an ein
Steampunk-Setting erinnert, mit Helix-Motor betriebenen Flugmaschinen, riesigen Luftschiffen (Kathedralen), die durch den Himmel schweben und anachronistischen Technologien, abspielt. Zur Verdeutlichung, wie gewaltig diese erzählte Welt tatsächlich ist, ein Beispiel, es gibt einen Charakter der sagt, sie sei eine Einwanderin. Der Regisseur der Serie erklärt dazu in seinem Kommentar, dass es sich dabei in Wirklichkeit um eine Einwanderin von einem anderen Planeten handelt. Ihm zufolge hat die Simoun-Welt interplanetare Beziehungen, aber weil die Serie zu kurz war (26 Episoden), verzichtete er darauf dies weiter auszuführen, was ich persönlich sehr bedauere.
Die Handlung konzentriert sich vor allem auf die Erlebnisse des Chors Tempest aus dem Land Simulacrum, aber dem Zuschauer wird nicht grade viel über dieses Land erzählt. Während man vielleicht nicht den vollen Einblick in die Simoun-Welt bekommen, spürt man jedoch die enormen Unterschiede und völlige Andersartigkeit mit unserer eigenen Welt auf andere Weise. Auf Daikūriku werden alle Bewohner weiblich geboren, die Flugmaschinen werden mit einer Mischung aus Wissenschaft und Mystik angetrieben und sind in der Lage die Raum-Zeit zu manipulieren und es gibt sehr viel Religion. Simulacrum, die vorherrschende Nation auf dem Planeten, ist eine Theokratie in der alle gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen religiös beeinflusst werden.
Der gesamte Fokus der Serie ist auf die Charakterisierung der handelnden Figuren und ihrer Emotionen gerichtet. Alle Charaktere verfügen über sehr komplexe emotionale Tiefe und jeder von ihnen macht bedeutende Entwicklungen durch, wobei auch der religiöse (philosophische), psychologische, politische und gesellschaftliche Kontext in Betracht gezogen wird.
Das Thema „Erwachsenwerden“ nimmt bereits durch die Prämisse der Serie, der Wahl des endgültigen Geschlechts mit 17 Jahren, einen große Bedeutung ein. Aber natürlich beschränkt sich Simoun dabei nicht auf die physischen Veränderungen der Protagonisten, sondern beschäftigt sich vorrangig mit ihrer aufwühlenden Entscheidungsfindung, ihren ambivalenten Gefühlen und ihrem manchmal nicht so eindeutigen Weg dorthin.
Die beiden Hauptakteure der Serie, Aeru und Neviril, sind Gegensätze mit Ähnlichkeiten. Aeru ist zu Beginn der Serie vollkommen selbstsicher und kämpft darum ihre Sicherheit zu verteildigen, während Neviril mit sich selbst kämpft und verssucht ihr emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen. Diese entgegengesetzten Emotionen werden nebeneinander gestellt und ihre gemeinsamer Weg der Selbstfindung gezeigt. Aber nicht alle Gemütsbewegungen liegen sofort offen auf der Hand. Einige Figuren halten beharrlich an ihrem selbstzerstörerischen Verhalten fest, umso größer fällt ihre Entwicklung aus. Von Anfang bis Ende durchleben alle Charaktere ein unglaubliches Maß an bewegenden und verhängnisvollen Erfahrungen und dabei handelt es sich nicht um anime-typische Dramen, die Charaktere werden dabei teilweise extrem emotional, beinahe hysterisch, was zwar zusammengenommen große Spannung bringt, aber auch befremdend könnte.
Simoun wurde von Studio DEEN produziert, den Spezialisten für hochklassige und flüssige Animation … die Animation stocken und ruckeln teilweise so stark, dass man allein vom Zusehen ein Schleudertrauma bekommt … Aber das ist nur ein kleines Manko und völlig unerheblich.
Die meisten Hintergründe sind handgezeichnet und -koloriert. Sie haben eine sehr aquarellartige und mystische Optik und geben der Serie ihre spezielle Atmosphäre. Die Flugmaschinen, Luftschiffen, usw. sind natürlich CG, aber sie wirken vor den Hintergründen nicht deplatziert. Mit der CG wurde sehr sparsam Umgegangen und auf weiche, gleichmäßige und harmonische Übergänge mit dem Rest der Animation geachtet.
Nishimura spricht in seinem Kommentar über die umfangreiche Verwendung von stark detaillierten Standbildern: „Harmonien“. Diese Animationstechnik wurde bekannte und populär durch die Regiearbeit von
Osamu Dezaki (
Onii-sama e…,
Versailles no Bara,
Kanashimi no Belladonna, usw.), der sie in allen seinen Werken benutze, insbesondere in dramatischen Moment. Er führt dazu weiter aus, dass ihm bewusst war, dass die Verwendung dieser Technik riskant und zu Kritik führen würde, aber ihm der künstlerische Aspekt, die er durch diese Technik ausdrücken wollte wichtiger, war.
Weitestgehend ist der Anime, wie jeder andere gewöhnliche Anime gezeichnet, allerdings gibt es einige Szenen, in denen die Konturen extra dick sind und ihm dadurch ein leichten 70er Jahre Touch geben.
Der Soundtrack von Simoun ist sehr prägnant. Es gibt funkige bassbetonte Stücke, lateinamerikanisch-klingende Gitarrenrhythmen, Tango und massenweise überwältigende, bombastische Symphonie-Hymnen. Zudem sind die Lieder auch noch hervorragend platziert, genauso wie die Soundeffekte.
Beim Thema Sound kommt man bei Simoun nicht an den Synchronsprecherinnen vorbei, es tauchen sehr viele bekannte Stimmen auf, u. a.
Mamiko Noto (
Shimako Toudou aus
Marimite),
Nana Mizuki (
Fate Testarossa aus
Magical Girl Lyrical Nanoha),
Ami Koshimizu (
Horo aus
Spice and Wolf) und
Yukana (
CC aus
Code Geass). – Den Sprecherinnen-Cast sollte man sich bei Simoun genau ansehen.
In der Simoun-Welt, wird jeder weiblich geboren und wählt sein Geschlecht erst mit 17 Jahren, was sehr gewöhnungsbedürftig verdeutlicht wird, alle männlichen Charaktere, werden von Frauen gesprochen, mit sehr hohen und sehr femininen Stimmen – zumindest für mich, wirkt das (ungewollte) komisch.
Es gibt vieles an Simoun was mir sehr gefällt – die Handlung, der Background der Charakter und ihre Entwicklung, die Sicht auf die Welt, religiöse Verstrickungen und politische Entscheidungen.
Es gibt aber auch eine Menge Fanservice …
Trotzdem überwiegt das Positive, über das es Wert ist nachzudenken.
*Der Kommentar des Regisseurs auf den ich mich stellenweise beziehe, ist auf dem amerikanischen DVD Release von Media Blasters zu finden.
Kommentare
Das Setting setzt auf eine Mischung von Fantasy + steam punk + (quasi-)Yuri + historischer Kostümball, was der Serie erstaunlicherweise gut bekommt. Das dürfte auch daran liegen, dass mit gewissen ironischen Mitteln gearbeitet wird. Wie die Verwendung hochartifizieller Tableaus, die in ästhetischem Widerspruch zur abgebildeten Realität stehen. Oder sprachlich:
eine Flugstaffel als "Chor", deren Mitglieder als "Priesterinnen", ein Kriegsluftschiff als "Kathedrale" sowie die todbringenden Flüge als "Gebet" zu verbrämen, hat schon was.
Aber auch musikalisch:
wenn beispielsweise als Schlachtenmusik eine Art Symphonie im frühklassischen Stil geboten wird, die wunderbar mit der Kostümierung der feudalen Herrschaften korreliert, oder als Siegeshymne dann ein Tango (!) gespielt wird. Das grenzt bisweilen schon an Sarkasmus.
Wenn man 17 wird muss man sich entscheiden ob man eine Frau oder ein Mann sein will da man in dieser Geschichte nur als Mädchen geboren wird.
Manche dieser Mädchen können als Sybilla Flugzeuge steuern die sogenannten Simoun.
Jede Figur im anime hat ein eigenen Character,und ich finde das die figuren sehr schön gemacht wurden.
Die Geschichte ist gut nur das ende war etwas hektisch für mich.
Der anime hat mir sehr gefallen.
ich habe längere zeit um diesen einen bogen gemacht
weil mir sie story nicht zusagt
ich hab mir einige folgen angeschaut und muss sagen ich bleibe bei dieser meinung , mir persönlich gefällt die story 0 man kan sich entscheiden was man werden will mit 17 was soll man davor sein "ES" ne ich hab schon so viele animes gesehn aber die story macht für mich 0 sind aber naja egal,
grafik
überzeugt mich persönlich nicht so obwohl ich eigentlich keinen wert so auf grafik legen ich schau mur auch sachen aus den 80-90er an ich finde persönlich von der art herr als wer diese schon sehr sehr alt ist :)
Simoun weiß auf ganzer Linie zu fesseln und es ist wirklich schade, dass ihn bisher anscheinend so wenige Leute gesehen haben.
Positiv fallen vor allem die verschiedenen Charaktere auf. Alle machen in den 26 Folgen mehr oder minder starke Entwicklungen durch und es wird auf alle 12-16 Personen gut bis sehr gut eingegangen.
Das Setting und die Story kommen ebenfalls gut rüber und wirken frisch und neu.
Ein absoluter Glanzpunkt der Serie ist der Charakterdesign. Ich finde einige der Mädchen, etwa Aaeru und Neviril, gehören zu den schönsten Charaktern, die ich bisher in einem Anime sehen durfte.
Der Anime schafft es, eine sehr gute Balance zwischen Drama, Romance und Action zu bilden. Das ganze gepaart mit einem Schuss Yuri macht ihn durchaus sehenswert.
Kritik kann ich nur wenig üben.
Ein Punkt wäre wohl die teils etwas langweiligen Luftkämpfe, die meistens stark von den quasi Massenvernichtungswaffen Simoun dominiert werden, so dass dort wenig Spannung aufkommt.
Ausserdem fehlt der Serie die letzten 2-3 Folgen irgendwie etwas bzw. ihr war irgendetwas verloren gegangen. Was genau das ist, kann ich nicht leider nicht konkret sagen.
Alles in allem aber auf jedenfall eine Serie, bei der sich das anschauen lohnt.
Bis zur Hälfte hat man ein interessantes Szenario geboten bekommen, nette & süße Charaktere und eine Welt die sich sehen lassen kann (ihre Geschichte und die Eigenarten) und in der zweiten Hälfte kriegt man schön Folge für Folge einen Schlag in's Gesicht.
Der Anime ist viel zu bunt und farbenfroh für die Story die dahinter steckt, denn es ist alles andere als glücklich.
Die Konflikte zwischen den Charakteren, die Konflikte der Charaktere, die Konflikte der ganzen Welt, all das staut sich auf und regt einen unweigerlich zum nachdenken an.
ein Anime der wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Technisch ist der Anime ganz in Ordnung. Was viele als "Manko" bezeichnen, ist für mich ein Pluspunkt, die Standbilderhintergründe, die ziemlich altbacken wirken, verleihen dem ganzen eine schöne Athmossphäre.
Der Soundtrack ist auch sehr gut gemacht.
Übrigens passt 'Ecchi' absolut nicht in die Beschreibung rein, wenn Simoun ein Ecchi sein soll, ist Ikki Tousen ein Hardcore Hentai.
mfG Balki & unbedingt gucken !