How to Keep a Mummy (2018)

Miira no Kaikata / ミイラの飼い方

Informationen

Beschreibung

Eigentlich sollte man meinen, dass ein Abenteuer liebendes Elternteil die coolste Sache der Welt sei, doch in »How to Keep a Mummy« ist Sora Kashiwagi ganz anderer Meinung: Sein Vater ist praktisch nie daheim, die von ihm geschickten Geschenke sind bestenfalls bizarr, oftmals eher ein Alptraum. So auch jetzt: In einem riesigen Paket findet Sora eine Mumie, die gerade einmal zwölf Zentimeter groß ist. Ihr Verhalten entspricht auch nicht gerade den gängigen Mumien-Klischees, doch Sora erwärmt sich schnell für dieses putzige Geschöpf und beschließt, sich fortan um sie zu kümmern.

Das ist aber alles andere als einfach: Einerseits ist der kleine bandagierte Zwerg ständig am Austrocknen, andererseits soll auch keiner an Soras Schule Wind von der Sache bekommen. Das ist aber leichter gesagt als getan, und schon bald wächst der Bekanntenkreis der kleinen Mumie schnell an. Dabei ist diese nicht mal die einzige ungewöhnliche Kreatur, denn in deren Umfeld tummeln sich bald auch andere Wesen wie ein kleiner Drache oder ein Miniatur-Oni. Sora und seine Freunde sind dennoch entschlossen, den Spagat zwischen Schulalltag und Fürsorge eher ungewohnter Art zu bewältigen.
You’d think that an adventure-loving parent would be the coolest thing in the world, but in “How to Keep a Mummy”, Sora Kashiwagi is of a completely different opinion: his father is practically never home, the gifts he sends are bizarre at best, often more of a nightmare. And also this time: in a huge package, Sora finds a mummy that is only twelve centimetres tall. Its behaviour doesn’t exactly correspond to the usual mummy clichés, either. Sora quickly warms up to this cute creature and decides to take care of it from now on.

But this is anything but easy: on the one hand, the little bandaged dwarf is constantly drying out, and on the other hand, no one at Sora’s school should get wind of the matter. But that’s easier said than done, and soon the little mummy’s circle of acquaintances grows rapidly. And the mummy is not the only unusual creature because other creatures like a small dragon or a miniature oni soon appear in its environment. Nevertheless, Sora and his friends are determined to master the balancing act between everyday school life and care for a rather unusual kind.
How to Keep a Mummy racconta la storia di Sora Kashiwaghi, il quale riceve dal padre, che si autodefinisce “avventuriero”, un misterioso enorme pacco. L’ultima cosa che si aspettava da questo pacco era che si aprisse da solo, ma è invece proprio ciò che succede. Nel pacco si trova una mummia, così piccola che trovare facilmente posto nel palmo della sua mano.
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Rezensionen

Avatar: Nyan-Kun#1
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Niedlichkeitsfaktor
Seichte Feel Good SoL Animeserien mit einer ordentlichen Portion Zucker gibt es massenhaft. Da ist es nicht immer leicht aus dieser Masse herauszustechen. Auf der Suche nach neuem SoL Stoff zum ausklinken eines harten und stressigen Wochentags bin ich eher zufällig auf How to Keep a Mummy gestoßen. Und tatsächlich war diese Serie goldrichtig gewesen. Ich werde kein Geheimnis draus machen wie sehr ich diese Serie lieb gewonnen habe. Im folgenden werde ich das genauer ausführen.

Handlung

Doch worum geht es in der Serie eigentlich?
Sora Kashiwagi bekommt eines Tages von seinem abenteuerlustigen Vater aus Ägypten einen riesigen Sarkophag zugeschickt. In dem vom Vater beigelegten "Brief" erklärt er, dass es sich um eine Mumie handelt. Schnell schrillen bei Sora die Alarmglocken. Hat der Vater in der Vergangenheit doch immer wieder ziemlich lebensgefährliche Dinge an ihn geschickt. Als der Sarkophag geöffnet wird kommt allerdings ein kleines knuffiges Wesen hervor, was man am ehesten noch als bandagierte Puppe bezeichnen könnte. Sora zeigt sich zunächst irritiert. Verschwendet jedoch keine Zeit dieses kleine Ding wieder los zu werden. Jedoch weigert es sich wieder in den Sarkophag zu gehen und von Sora zurückgeschickt zu werden.
Nach einer Weile schafft es diese kleine Mini-Mumie Sora davon zu überzeugen, dass er hier bleiben darf. Und ehe man es sich versieht hat diese kleine Mini-Mumie nicht nur Soras Herz, sondern auch das der Zuschauer mit seiner unglaublichen Niedlichkeit erobert. Schließlich bekommt er von Sora auch einen Namen: Mii-Kun

Soweit die Ausgangslage. Aber nicht nur Sora bekommt einen knuffigen Partner an die Seite. Im laufe der Serie kommen noch einige weitere niedliche Wesen vor, die die Herzen ihrer neuen Partner erobern. So viel Vorweg. Gemeinsam bilden sie mit Sora und Mii-Kun schnell eine Art Stammtisch für Fabelwesen Besitzer, die sich über ihre Erlebnisse mit denen austauschen und gemeinsam was unternehmen.

Doch Moment Fabelwesen? Wie ist es denn dazu gekommen?
Nun das wäre ein Punkt, der zu Beginn etwas irritierend sein dürfte. Das das Universum in dem die Serie spielt sehr fantasylastig ist wird einem zunächst nicht wirklich bewusst. Die Existenz und das Wissen von diesen Fabelwesen und auch diversen japanischen Gottheiten wird hier sozusagen als gegeben gesehen. Und so überrascht es nicht, dass Sora und co. an sich nicht wirklich überrascht sind als sie auf weitere Fabelwesen stoßen. Sora selbst hatte schon als kleines Kind recht früh Bekanntschaft mit Fabelwesen gemacht. Die Mehrheit der Menschen betrachtet all das natürlich als Legende oder Märchen.

Vielleicht merkt ihr schon, dass ich mich an diesem Punkt etwas aufstoße. Denn "How to Keep a Mummy" erweckt nicht mal ansatzweise den Eindruck, dass es sich um eine Fantasyserie handelt. Klar ist das allein wegen den verschiedenen Fabelwesen Fantasy, aber es fühlt sich einfach nicht so an. Verwundert hat mich, dass nicht nur Sora, sondern auch alle anderen kaum wirklich überrascht waren. Hallo?! Da fliegt ein kleiner Mini-Drache durch die Gegend oder ein Oni-Kind macht Schabernack und die Protagonisten reagieren so als würden sie ein süßes Kätzchen vor sich sehen. Etwas mehr Verwunderung, Verblüffung, Erstaunen hätte ich angesichts dieser Fabelwesen nicht schlecht gefunden. So hätte ich reagiert. Mag jeder so sehen wie er will, aber das hatte meinen Eindruck an der Serie doch noch etwas getrübt, aber auch nur ein wenig.

Darüber hinaus hat die Handlung nicht wirklich viel außergewöhnliches zu bieten. Hin und wieder gibt es ein paar Backgroundstorys zu den Protagonisten und den Fabelwesen, die ziemlich rührend und süß sind. Ansonsten lebt die Serie natürlich vor allem durch die wirklich herzallerliebsten Fabelwesen. Allen voran Mii-Kun.

Für die Handlung gibt es insgesamt 3 von 5 Zuckerwürfel.

Animation

Eins Vorweg. In diesem Punkt schließe ich auch den Zeichenstil und das Charakterdesign mit ein, auch es streng genommen verschiedene Punkte sind. Der Übersicht halber fasse ich das aber zu einem Punkt zusammen.

Der Chibi-Faktor wird hier ganz groß geschrieben bei den Fabelwesen. Jeder von diesen Wesen sieht unglaublich süß aus. Trotz ihres schlichten Stils, vor allem bei Mii-Kun, funktioniert das grandios und man möchte jeden einzelnen von ihnen so richtig durch knuddeln. Vielmehr möchte ich dazu auch gar nicht sagen als, dass das Design dieser Fabelwesen einem einen richtigen Zuckerschock versetzen kann. Guckt euch die Bilder von diesen Fabelwesen an und überzeugt euch selbst.
Ähnliches gilt auch für die Hauptprotagonisten. Allerdings hat man es bei dem Design dieser Personen es nicht mit einer Weltrevolution zu tun. Irgendwie hat man diese woanders schon mal gesehen. So mein Eindruck.
Die Welt ist sehr hell und farbenfroh gehalten, was zum unschuldigen Touch und Feeling der Serie passt.
Bei der Animation an sich ist mir jetzt nichts großes aufgefallen. Weder im negativen noch im positiven Sinne. Kann man sich gut angucken.

Dafür gibt es 4 von 5 Zuckerwürfel. Da haben das Design und die putzigen Animationen der Fabelwesen den Ausschlag gegeben.

Charaktere

Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt der Serie: Den Charakteren.Viele SoL Serien stehen oder fallen mit den Charakteren. Wenn diese nichts taugen oder einem überhaupt nicht zusagen kann man sich die Serie auch gleich sparen.
Fangen wir mal mit den wichtigsten an. Da haben wir erst mal Sora Kashiwagi. Ich nenne ihn mal den netten Musterknaben, der gerne den Haushalt schmeißt und dabei stets nett lächelt (könnte somit auch der moderne Jesus sein). Was anderes ist er auch nicht. Er kann gut kochen, ist stets um seine Freunde bemüht, kümmert sich um seine Mitmenschen und würde niemandem eine Bitte ausschlagen. Ich weiß nicht so recht, aber irgendwie ging er mir im laufe der Serie immer mehr auf dem Sack. Um es mal so zu formulieren. Er war so dermaßen sympathisch, dass er einem schon unsympathisch wurde. Wie wenn man zu viele Bonbons gegessen hat und danach ordentlich Zahnschmerzen bekommt. Der einzige Grund weshalb er bei mir noch nicht ganz unten durch ist, ist der das er sich so liebevoll um Mii-Kun kümmert und letzterer dabei so dankbar und glücklich ist, dass man schon wieder dahinschmilzt.
Tazuki Kamiya ist der langjährige Kindheitsfreund von Sora. Beide kennen sich schon seit dem Kindergarten. Tazuki ist im Grunde genommen der typische kühl tuende Schönling mit mysteriöser Vergangenheit oder Geheimnis den man schon in dutzenden Animes zu sehen bekommen hat (Marke Harte Schale, weicher Kern) und das auch noch meist als bester Freund des Hauptprotagonisten wie auch hier. Anders als in den anderen Fällen geht man hier natürlich auch auf seine Beziehung zu den Fabelwesen ein, was dann doch noch recht interessant war, vor allem im Rückblick auf seine Vorgeschichte mit denen.
Asa Motegi ist die Klassenkameradin von Sora und Tazuki und an sich hatte sie mit den beiden Jungs auch nicht so viel am Hut bis auch sie Bekanntschaft mit einem Fabelwesen machte. Ihre herausstechendsten Eigenschaften dürfte ihre große Angst vor Reptilien und ihre fast schon übermenschliche Stärke sein, was man angesichts ihres zierlichen Körpers wohl nicht für möglich gehalten hätte. Im großen und ganzen ist sie jedoch eine liebe Person, die sich schnell mit Sora und den anderen Protagonisten anfreundet.
Daichi Tachiaki ist der letzte, der der Fabelwesen-Truppe beitritt. Lange wurde er von Albträumen gepeinigt, die ihm keine Ruhe gelassen hatten und das wohl schon seit seiner Kindheit. Das hat auch Auswirkungen auf sein (Sozial-)Leben. In der Schule gilt er als Verrückt, ist gewalttätig und hat sogar Hausverbot im Krankenzimmer. Sora war der erste, der für Daichi ein offenes Ohr hatte und ihm geholfen hat. Seit auch er ein Fabelwesen hat, dass seine Albträume regelmäßig verspeist ist er wie ausgewechselt. Im Grunde seines Herzens ist er ein sehr zurückhaltender und höflicher Mensch, der keiner Fliege was zu Leide tun würde.

Dann gibt ja noch die Fabelwesen. Für mich die eigentlichen Stars der Serie. Neben der Mini-Mumie Mii-Kun, der Sora über alles liebt hätten wir noch im Petto ein Oni-Kind namens Conny, der zu Beginn Tazuki Kopfzerbrechen bereitet, einen Mini-Drachen namens Isao, dass treu auf Asa aufpasst und überaus clever ist und ein knuffiges Blau-weißes Wesen namens Mümmler, dass wie schon gesagt sich von Daichis Albträumen ernährt. Jeder einzelne von denen hat so den ein oder anderen größeren Auftritt, wo er sich von der besonders niedlichen Seite zeigen kann.

Abgerundet wird dies noch mit dem ein oder anderen interessanten Nebencharakter wie etwa Soras Tante Kaeda, die immer hart am arbeiten ist und zwei Seiten hat. Einmal die "Feme Fatal", wenn sie ihre Brille auf hat und dann noch eine etwas schrullige Seite, wenn sie privat zu Hause ist. Pochi, der Hund von Sora hat auch noch so seine Momente. Natürlich auch mit Mii-Kun

Summa Summarum kommt ich bei den Charakteren auf 4 von 5 Zuckerwürfel. Daichi und die Fabelwesen haben da den Ausschlag gegeben. Die anderen recht schwachen Hauptcharaktere haben die Wertung fast auf eine 3 abstürzen lassen, aber da diese die Minderheit darstellen bleibt es noch bei einer 4.

Musik

Normalerweise sage ich nichts zur Musik. Doch diesmal hat diese meine Aufmerksamkeit erregt. Der Original Soundtrack passt wunderbar zur aufgeweckten Stimmung der Serie und bringt auch ein paar "ägyptische" Klänge mit rein. Statt stupide billig zusammen gemixte Elektro-BGM aus dem Computer zu nehmen wurden vor allem auf Xylophon und Klavier, vereinzelt auch auf Blasinstrumente, zurückgegriffen. Es klingt alles stimming und man merkt auch, dass dafür etwas mehr Zeit investiert wurde. Das verleiht dem ganzen eine markante Note und lässt die Serie auch nicht beliebig wirken.
Auch markant sind der Opening und Ending Song. Der Opening Song Fushigi na Tabi wa Tsuzuku no sa klingt locker und sprüht geradezu über vor guter Laune, womit man perfekt auf die kommende Folge eingestimmt wird. Manch einer wird wohl bei dem Song sagen, dass es eher ein Opening Song für eine japanische Dauerwerbesendung ist. Auch bei mir kam diese Assoziation das ein oder andere mal auf. Wird insofern nicht jedem gefallen.
Der Ending Song Rosetta Stone hatte mir dann noch ein Stückchen besser gefallen. Im Grunde genommen gibt es da zwei Abschnitte. Einmal den Chibi Teil mit den tanzenden Protagonisten, wo man auch gemütlich aus der Serie ausgeklingt wird und der zweite Teil, wo es noch einen kleinen Nachschlag an Tanzeinlage gibt, der auch etwas fetziger daherkommt und wieder "ägyptische" Klänge mit reinmischt. Hat mir im großen und ganzen sehr zugesagt.

Für das musikalische Gesamtpaket gibt es volle 5 Zuckerwürfel.

Fazit

"How to Keep a Mummy" ist eine richtig schöne Feel Good Serie, die einem sofort ein strahlendes Lächeln ins Gesicht zaubert. Sämtliche Fabelwesen sind richtig niedlich und einige andere Charaktere auch. Beim feminin wirkenden Sora hat man es mit der Sympathie eine Spur zu weit getrieben, aber das ist ebenso wie die abrupte Veranschaulichung der Fantasy-Gegebenheiten verschmerzbar, zumal es in erster Linie um den niedlichen Mii-Kun und seine Fabelwesen-Freunde geht. Alles andere ist schon mehr Beiwerk. Dabei versteht die Serie es ganz gut die besonders liebenswürdigen Momente hervorragend zu präsentieren ohne jedoch die herzzerreißenden und -erwärmenden Augenblicke außer acht zu lassen, was es nur umso liebenswürdiger macht.
Der schöne Soundtrack rundet das ganze noch ab und macht die Serie noch zusätzlich unvergesslich.

Jeder der genug vom grauen, tristen Alltag hat und sich mal an was schönem erfreuen möchte kann ich "How to Keep a Mummy" nur wärmstens empfehlen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#2
Der Grat zwischen hirnrissig und herzerwärmend ist absolut schmal.

Die Slice-of-life-Comedy "Miira no Kaikata" schafft das Kunststück, beide Aspekte harmonisch zu vereinen. Diese Serie über ein kleine, niedliche und überaus lebendige Mumie gehört zur Gattung der "Haustier-Animes" (in Ermangelung eines passenderen Begriffs), wo der übliche "ganz normale" Protagonist im Zuge einer möglichst schrägen Zufallsaktion Bekanntschaft macht mit einem Wesen, gern ebenso schräg wie der Zufall, dessen er sich annimmt, woraufhin beide im Verlauf der Serie allerhand miteinander erleben. Eine letztgültige Lösung oder eine Erklärung des Sachverhalts, wie das überhaupt sein kann, wird gerne verweigert, aus verschiedensten Gründen.

Beispiele für solch eine Konstellation sind sicherlich Legion, mir fallen ad hoc nur eine Handvoll ein: die kleine Katze Chi; eine andere Chii; Potemayo; Katzen sind generell beliebt, aber auch mehr oder weniger seltsame Kinder kann man darunter zählen.

Diesem Muster "möglichst skurriles Wesen kommt in die Familie (wenn's geht: Singlehaushalt), bringt dort alles durcheinander und nervt so lange rum, bis man sich ein Leben ohne es nicht mehr vorstellen kann" folgt auch dieser Anime, der, wie viele seiner Art, das ganze potenziert, indem alle paar Folgen ebenso skurrile Neuzugänge die Bühne bereichern. Das ist auch hier der Fall, wie man dem Cover und spätestens dem Opening entnehmen kann.

Noch ein allgemeines Merkmal schlägt hier zu: wenn es ordentlich knuffig und heiter zugeht, kann man sich die Mühe sparen, allzu viel in Animation und Hintergründe zu stecken, denn wenn die Charaktere stimmen, wird die Sache eh ein Selbstläufer und zu viel Eyecandy stört da vielleicht nur. Also sind auch hier die Hintergründe eher einfach, aber sehr sauber, fast schon steril, das Charakterdesign ebenfalls; und man mag auch gar nicht den Manga-Ursprung leugnen, der sich überall bemerkbar macht. Trotz alledem halten sich überdrehte Aktionen doch sehr im Rahmen, und Chibis gibt es praktisch keine (wozu auch? – die knuddeligen kleinen Gesellen sind Chibi genug) und haben nur im Ending einen kurzen Auftritt. CGI gibt's natürlich auch dann & wann und man hat es vor allem dazu benutzt, den Wasserfall in der letzten Folge sehr eindrucksvoll zu versauen. Vor allem bei der Fließgeschwindigkeit, die so etwa bei dreifacher Schallgeschwindigkeit liegen dürfte.

Opening und Ending sind vergleichsweise einfach und eingängig gehalten und bedienen sich ganz JPop-mäßig aller Harmoniestufen, deren man habhaft werden konnte. Die BGM dagegen greift auf den klassischen Kammermusikstil zurück mit solistischen Holzbläsern und Streichquartett. Auch hier sind die langsamen, entspannten Stücke mal wieder die, die weitaus eher beeindrucken als ihre humoristisch aufgebrezelten Kollegen und – als Lohn für die Geduld des Hörers – auch recht gut im Ohr hängenbleiben.

Man möge sich auch bittschön nicht die Mühe antun, etwelche Fragen zu Logik und Realitätsbezug zu stellen. Damit tut man sich keinen Gefallen. Es reicht, wenn der in Bandagen gewickelte Zwerg essen und trinken kann; Gedanken zu Verdauung und deren Endprodukt kann man sich getrost von vornherein schenken. Auch wenn das wie eine Ganzkörperwindel aussieht. Diese Art der Wickelung ist übrigens geschickt gelöst, denn auf Höhe des Kopfes kann so, abhängig vom Betrachtungswinkel, der Eindruck entstehen, die Mumie würde lächeln – oder auch das Gegenteil. Auf diese Weise kann man immerhin rudimentäre Mimik simulieren.

Mit dem Humor verhält es sich einesteils so, wie man das wohl erwarten konnte, andernteils kommen auch unerwartete und ungeahnte Aspekte zum Zuge. Typisches Kleinkindverhalten trägt eine Menge zur Komik bei ("Will alleine machen!"), genauso wie verständiges Haustierverhalten ("Er versteht jedes Wort!"). Situationskomik taucht an Stellen auf, wo man eher nicht damit rechnet, bei den Sonderangeboten etwa (Preisgestaltung wie damals in der DDR) oder bei Soras Abwehrmaßnahmen, als es im Sarg rappelt ("Buki! Nanika tatakai mono!" - "Eine Waffe! Irgendwas zum Kämpfen!").

Als weitere Spielgefährten (und damit sich die Serie nicht zu früh totläuft) kommen bald noch einige Knirpse hinzu, einer mysteriöser als der andere. Indem man beherzt in die japanische Geister- und Sagenwelt greift und sich am Übernatürlichen bedient, relativiert man natürlich auch den wackeligen Realitätsbezug des Beginns. Daher müssen auch alle Fragen hierzu offen bleiben – es ist so, wie es ist. Da ändern auch sprechende Statuen nichts daran.

Gegen Ende gibt es noch ZE DRAMA! Denn ohne geht ja überhaupt nicht: Das Böse ist immer und überall! Eine der zentralen Botschaften, die einem übrigens überraschend dezent und völlig ohne pädagogische Hintergedanken aufs Auge gedrückt werden, lautet: Sunao – Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit. Anderen gegenüber, aber vor allem zu sich selbst. So erweist sich der Anime am Ende als angenehm hirnrissig, aber auch sehr herzerwärmend. Dies muss als Fazit reichen.
Beitrag wurde zuletzt am 08.10.2022 03:37 geändert.
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Kommentare

Avatar: Nyan-Kun#1
Hab jetzt erst mal die hälfte der Serie geschafft, aber ich liebe sie jetzt schon.
Eine richtige Feel-Good Serie mit lauter süßen kleinen Fabelwesen, allen voran Mii-Kun, die kleine Mini-Mumie. Da geht einem das Herz auf. Meine Erwartungen wurden bis jetzt mehr als erfüllt.

Die Idee finde ich für das Genre auch ganz erfrischend. Animeserien, wo man zumindest im kleinen Rahmen versucht was neues zu machen haben es bei mir generell etwas leichter meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Werde da auf jeden Fall dran bleiben.
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Avatar: Buttons#2
Ein sanfter Anime der einfach nur da ist um einen den Tag zu verschönern ♥ es gibt im Prinzip keine Geschichte oder sonst eine nennenswerte Tiefe, der einzige Sinn des Anime ist es einem zum Strahlen zu bringen durch die süßen Fantasiegestalten und zum Schmunzeln über ihre Untaten :P
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Avatar: bakuramaus#3
Eine sehr niedliche und angenehme Serie.
Die Charaktere habe ich sofort in mein Herz geschlossen.
Ich kenne mich nicht mit der Haltung von Mumien aus und bin immer wieder Überrascht was sie so anstellen und welche Besonderheiten ihre Pflege bedarf.
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